Arsen im Boden in Richelsdorf: Fünf Betroffene wussten nichts - Wichtige Post kam nicht an

Erst mit Verspätung erfuhren fünf Richelsdorfer von der Arsenbelastung ihrer Böden. Im Februar soll zu der Altlasten-Frage eine Informationsveranstaltung stattfinden.
Richelsdorf - Sie wussten bislang noch gar nicht, dass auch der Boden ihrer Grundstücke so mit Arsen aus dem Bergbau belastet ist, dass sie saniert werden müssen. Die anderen Betroffenen hatten schon vor Monaten die Werte der Messungen auf ihren Grundstücken per Post erhalten.
Noch nicht informierte Bürger hatten ihren Unmut am Montagabend in Richelsdorf geäußert, als Landrat Dr. Michael Koch zur Bürgersprechstunde in den Thüringer Hof eingeladen hatte und die Richelsdorfer aufrief, zu berichten, was sie auf dem Herzen haben.
Zuständig für die Versendung der Ergebnisse der Untersuchungen ist die Hessische Industriemüll GmbH (HIM), die vom Land Hessen mit der Sanierung in Richelsdorf beauftragt worden ist und mit deren Arbeit die Verantwortlichen in Wildeck auch sehr zufrieden sind.
Richelsdorf: Unternehmen ermittelt Arsenbelastung
„Wir bedauern den Vorfall sehr“, betonte HIM-Mitarbeiter Zrinko Rezic auf Anfrage unserer Zeitung. „Es ist möglich, dass die Post die Briefe nicht zugestellt hat. Es ist aber auch möglich, dass der Fehler bei uns passiert ist“, sagte Rezic. Die Post an die Betroffenen, die noch nicht informiert wurden, sei am Montag abgeschickt worden.
Die Betroffenen waren von einem Unternehmen angeschrieben worden, dass der Wert ihrer Grundstücke im Zusammenhang mit der Arsen-Problematik ermittelt werden soll. Sie wussten aber noch gar nicht, dass sie selbst auch betroffen sind. Insgesamt sind 18 Grundstückseigentümer mit 23 Grundstücken betroffen.
Richelsdorf: Arsen im Boden - Termin für Informationsversammlung steht fest
Auf der anderen Seite erlebten die Richelsdorfer auch eine positive Überraschung. Landrat Koch hatte in der Bürgersprechstunde zugesagt, dass er dafür sorgen werde, dass innerhalb der nächsten zwei Monate eine weitere Informationsveranstaltung für die Richelsdorfer zum Stand der Dinge in der Altlasten-Frage stattfinden werde. Und er hielt Wort. Schon am Dienstagmittag stand der Termin fest.
Am Dienstagvormittag war der neue Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber zu Gast bei der Bürgermeister-Dienstversammlung. Der Regierungspräsident, Landrat Koch und Bürgermeister Alexander Wirth vereinbarten, dass die Informationsveranstaltung am Dienstag, 4. Februar, ab 17 Uhr in der Weißberghalle in Richelsdorf stattfinden wird, teilte Bürgermeister Wirth gestern mit.
Die Bürger hatten auf eine Info-Veranstaltung gedrängt, weil noch sehr viele Fragen ungeklärt sind. Zuständig ist das Land Hessen. Auch Bürgermeister Wirth hatte betont: „Wir erwarten jetzt Antworten vom Land.“
Richelsdorf: Tempolimit in der Orstdurchfahrt
Weiteres Thema in der Bürgersprechstunde war der katastrophale Zustand der Steinkaute in Richelsdorf. Der Tenor: Die Reduzierung auf Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt durch den Landrat habe die Lärmbelästigung etwas vermindert – eine Sanierung sei aber dennoch so schnell wie möglich erforderlich. Thema war auch der starke Lkw-Verkehr durch den Ort und der geplante Windpark Nentershausen/Wildeck, den die Richelsdorfer vehement ablehnen.
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