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Das Miteinander stärken: Umfrage der Schüler und Jugendarbeit Rotenburg/Alheim

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Von: Julian Brückmann

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Auf Freizeitangebote aufmerksam machen wollen (von links) Tim Salzmann, Sandra Kriese, Julia Gottschalk, Elias Teichmöller und Markus Paul.
Auf Freizeitangebote aufmerksam machen wollen (von links) Tim Salzmann, Sandra Kriese, Julia Gottschalk, Elias Teichmöller und Markus Paul. © Julian BrÜckmann

Das Interesse an Freizeitaktivitäten und das Miteinander soll bei Jugendlichen nach der Corona-Pandemie wieder geweckt werden.

Rotenburg/Alheim – Zudem sollen das politische Interesse und das Engagement, sich gesellschaftlich mehr einzubringen, gestärkt werden. Hierfür erarbeiteten die Schülervertretung der Jakob-Grimm-Schule sowie die kommunale Kinder- und Jugendarbeit der Kommunen Rotenburg und Alheim gemeinsam eine Umfrage aus, bei der sie Jugendliche unter anderem nach ihrem Freizeitverhalten und ihrer Mobilität befragten. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Es kristallisierte sich heraus, dass viele ihre freie Zeit zu Hause verbringen und ein großer Wunsch herrsche, etwas zu unternehmen. Vereinzelt wurden auch Bus- und Bahn-Verbindungen moniert und es wurden längere Öffnungszeiten in Jugendzentren gewünscht, sagt Markus Paul von der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit in Rotenburg.

Tim Salzmann und Elias Teichmöller, beide in der Schülervertretung der Jakob-Grimm-Schule, nahmen sich vor rund zwei Jahren dem Projekt „Zukunftswerkstatt“ an der JGS an. Dieses Projekt ist angelehnt an das Bundesförderprogramm „Demokratie leben“ und wird durch den Landkreis unterstützt. Es geht darum, ein demokratisches, vielfältiges und respektvolles Miteinander zu fördern. „Wir wollen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihren Alltag in der Stadt selbst mitzugestalten“, sagt Tim Salzmann.

Die Nachfrage nach mehr Freizeitangeboten sei groß. Außerdem wünschen sich viele der Befragten eine Verbesserung der Fortbewegungsmittel. Zudem wurde kritisiert, dass die Schüler kein Hessen-Ticket bekämen, weshalb viele ihre Wege auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen würden, so Elias Teichmöller.

„Wir haben gemerkt, dass durch die Corona-Zeit vieles verloren gegangen ist.“

Man würde in Zukunft vermehrt Veranstaltungen anbieten, um Jugendliche einzuladen, Freizeitangebote zu entdecken und an den Problemen, die die Umfrage offenlegte, zu arbeiten. Wichtig sei nun, dass das Angebot zu den richtigen Adressaten kommt und man mit den Teilnehmern einen Dialog starte, so Markus Paul. „Wir haben gemerkt, dass durch die Corona-Zeit vieles verloren gegangen ist. Einige der Jugendlichen wissen gar nicht mehr, welche Freizeitaktivitäten überhaupt angeboten werden“, so Paul.

Viele der Jugendlichen würden sich in ihrer Freizeit auch häufig in den Gruppen ihrer Freizeitbeschäftigungen, wie Fußball, bewegen. Da sei es klar, dass diejenigen, die während der Pandemie wenig Kontakte hatten, jetzt auf der Strecke bleiben, erzählt Tim Salzmann.

Sandra Kriese von der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit in Rotenburg sagt, dass man außerdem Beratungsangebote schaffen wolle. Man könne den Kindern und Jugendlichen so helfen, wenn es um Jobs oder Probleme gehe. Aktuell bietet das Haus der Jugend in Rotenburg, neben den normalen Öffnungszeiten, auch diverse Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an. Unter anderem gibt es eine Tanzgruppe, eine Sportgruppe sowie eine Video- und Film-AG zu besuchen. Auch die Jugendräume in Braach, Lispenhausen und Seifertshausen stehen regelmäßig zur Verfügung.

Jugendliche sollen lernen, dass man etwas bewegen kann, wenn man sich engagiert

In Alheim werden derzeit Jugendräume in Niederellenbach, Niedergude, Obergude und Hergershausen genutzt. Ein weiterer Anlaufpunkt ist das Büro der Jugendarbeit im Familienzentrum Heinebach.

„Wir haben die Umfrage genutzt, um unsere Arbeit gezielt auf die Wünsche auszurichten und um regelmäßigere Angebote anzubieten“, so Markus Paul. Langfristig sei es das Ziel, eine politische Vertretung für die Jugend zu installieren. Die Jugendlichen sollen lernen, dass man etwas bewegen kann, wenn man sich engagiert. „Wir werden künftig noch eine weitere Umfrage organisieren, um zu sehen, wie sich die Werte vielleicht verändert haben und ob einige Wünsche erfüllt worden sind“, sagt Tim Salzmann.

Die Öffnungszeiten des Hauses der Jugend in Rotenburg sind dienstags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr und freitags von 16.30 bis 19 Uhr.

Ein zweiter Durchlauf der Umfrage hat begonnen unter: umfrageonline.com/c/DeineZukunft

Umfrage der Zukunftswerkstatt

Durch die Umfrage wolle man Einblicke in das Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen gewinnen, um im Nachgang gezielter auf deren Wünsche und Bedürfnisse eingehen zu können, erklären die Initiatoren. Zunächst habe man sich mit einer Probe-Umfrage, über die jeweiligen Klassensprecher, an der Schule versucht. Hier gab es nur wenig Rückmeldungen, so Elias Teichmöller. Um eine höhere Reichweite zu generieren, setzte man in der Folge auf eine Online-Umfrage, verbreitet über die sozialen Netzwerke.

Es wurde unter anderem nach Vorlieben, der Zufriedenheit mit dem bestehenden Angebot und nach Verbesserungsvorschlägen gefragt. Julia Gottschalk von der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit in Alheim startete sogar eine Printumfrage. 1180 Briefe hat sie in ihrer Gemeinde in den Umlauf gebracht. „Es haben sich immerhin 70 davon zurückgemeldet“, sagt Julia Gottschalk. Insgesamt habe man circa 2000 Menschen erreicht, 135 nahmen teil. Die Altersspanne lag im Schnitt zwischen zwölf und 20 Jahren. 
(Julian Brückmann)

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