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Rotenburgs Volleyballerinnen wollen die Landesliga-Meisterschaft

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Von: Rainer Henkel

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Ein Vater des Erfolgs: Mathias Bickel trainiert die Volleyballerinnen der TG Rotenburg in der dritten Saison.
Ein Vater des Erfolgs: Mathias Bickel trainiert die Volleyballerinnen der TG Rotenburg in der dritten Saison. © Alicia Kreth

Sie siegen und siegen und siegen einfach immer weiter: Die Erfolgsserie der TG Rotenburg in der Volleyball-Landesliga der Frauen reißt nicht ab.

Rotenburg – Nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga in die Bezoirksoberliga steigen die Damen im Frühjahr in die Landesliga auf, in der sie wiederum ungeschlagen Tabellenzweite sind. Die Meisterschaft ist möglich.

Die Zielsetzung

„Die Saison ist schon jetzt ein Riesenerfolg, das nimmt uns niemand mehr“, sagt Mathias Bickel. Seit drei Jahren trainiert er die TGR - der Erfolg ist also auch eng mit dem Namen des 51-Jährigen verbunden. Das allgemein übliche Ziel eines Aufsteigers, den Klassenerhalt, hatte Bickel vor der Saison bewusst nicht genannt.

„Wir wollten schon ins Tabellenmittelfeld, ich habe bewusst die Erwartungen nicht dämpfen wollen“, begründet er das. Zudem habe die Mannschaft bei einem Vorbereitungsturnier mit Landes- und Oberligisten gut mitgehalten. „Dass die Reise nach ganz oben geht, das war aber überhaupt nicht abzusehen“, sagt Bickel klar.

Auf dem Feld

Eine 16-Jährige ist in einem starken Team das Trumpf-Ass, wie Bickel erklärt. Loretta Paul stieß vor der Saison zur TGR. Die Diagonalspielerin, die Erfahrung aus diversen Jugendauswahlen und der 2. Liga mitbringt, ersetzte Chrysa Fili, die die Mannschaft verlassen hatte. „Sie hat ein sensationelles Spielverständnis“, lobt Bickel.

Zudem immens wichtig: Ana Cutura, deren Ehemann Petar bei den Handballern der TGR auf Rechtsaußen spielt, ist die erfahrene Zuspielerin. Sie spielte bereits international für Kroatien. „Sie macht auch aus Bällen, die nicht ideal angenommen werden, gute Angriffsvorlagen“, erklärt der Trainer.

Dazu ist das Team eine verschworene Einheit, wie Heide Aust, selbst eine der erfahrensten Spielerinnen, betont: „Wir sind als Team viel stabiler als früher, der Kern der Mannschaft spielt schon länger zsammen. Früher gab es Hochs und Tiefs, da haben wir Sätze weggeschenkt. Das passiert selbst bei deutlichem Rückstand nicht mehr.“ Aust erinnert sich an Sätze, in denen die TGR mit neun Punkten zurücklag - und noch gewann. Zudem lebe die Mannschaft weiter von der Euphorie.

Aust analysiert weiter: „Unsere stärksten Gegnerinnen kommen aus Gießen. Das ist eine Studentenstadt, da spielen oft 40 Frauen zwischen 20 und 25 Jahren im Kader. Spielerisch sind sie stärker als wir. Aber nach ein paar Jahren sind sie eben wieder weg aus Gießen. Da fehlt vielleicht die Verbundenheit.“ Lachend fügt sie hinzu: „Wir wundern uns oft selbst, dass wir da mithalten können.“

Neben dem Feld

„Das Team funktioniert“, sagt Heide Aust schlicht. „Bei uns gibt’s keinen Zickenalarm oder sowas. Nach den Spielen unternehmen wir gemeinsam was.“

Selbstverständlich ist das nicht, wie Trainer Bickel anfügt. Die Altersspanne im Kader ist groß, von Loretta Paul als Jüngster bis zu zwei Akteurinnen, die die 50 überschritten haben. „Ich habe zwölf Spielerinnen im erweiterten Kader, davon etwa sieben oder acht, die immer auf Landesliga-Niveau sind. Das heißt, dass ich in engen Spielen wenig wechseln kann. Aber das wird von allen akzeptiert.“

Keine Schwächen?

Klar - besser geht immer. Mathias Bickel würde sich wünschen, dass die Mannschaft in der Annahme noch stabiler und im Angriff noch variabler wird.

Die Lage

Der Titel geht an Tabellenführer USC Gießen - oder eben nach Rotenburg. Wobei Gießen noch zwei Spiele zu absolvieren hat, davon das Gastspiel am 11. März in der Bernhard-Faust-Halle, die Rotenburger aber noch vier. Das Hinspiel hat die TGR in Gießen mit 3:1 gewonnen. Es war die einzige Niederlage des USC, der ansonsten alle Partien mit 3:0 oder 3:1 gewann, wofür es drei Punkte gibt. Rotenburg hat alle bisherigen Duelle für sich entschieden, musste aber dreimal in den Tiebreak, also den fünften Satz. Dafür gab es jeweils zwei Zähler.

Der Ausblick

Rotenburg muss noch zum Nachholspiel zum Tabellenfünften Rodheim II, dann steht der Heimspieltag gegen den USC und den Vierten Frankenberg an. Danach reist der USC zum Dritten Gießener SV II, bevor die TGR eine Woche später bei Schlusslicht Freigericht gastiert. Rechenexempel gibt es noch zu viele, um sie hier aufzuführen.

Der Saisonverlauf spricht dafür, dass sich die Meisterschaft im direkten Duell am 11. März in Rotenburg entscheidet. „Wir hoffen auf die Unterstützung möglichst vieler Zuschauer“, sagt Trainer Mathias Bickel. „Die erwartet dann in der Bernhard-Faust-Halle ein Spiel auf hohem Niveau mit Tempo, Technik und Emotionen. Die Mädels werden alles reinhauen, um Geschichte zu schreiben!“

(Rainer Henkel)

Zuspielerin Ana Cutura spielte schon international.
Zuspielerin Ana Cutura spielte schon international. © Alicia Kreth
Der Jubel muss raus: Loretta Paul ist eine der Stützen der Rotenburgerinnen. Die Diagonalspielerin sammelte schon höherklassig Erfahrung.
Der Jubel muss raus: Loretta Paul ist eine der Stützen der Rotenburgerinnen. Die Diagonalspielerin sammelte schon höherklassig Erfahrung. © Alicia Kreth

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