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„Ehe für alle“ kaum gefragt: Bisher 40 Hochzeiten von Schwulen und Lesben im Kreis

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Von: Daniel Göbel

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Die Ehe ist für alle möglich: Seit fünf Jahren können in Deutschland auch Schwule und Lesben heiraten.
Seit Einführung der Ehe für alle gab es im Landkreis Hersfeld-Rotenburg insgesamt 40 gleichgeschlechtliche Eheschließungen. © dpa

Seit Einführung der Ehe für alle gab es im Landkreis Hersfeld-Rotenburg insgesamt 40 gleichgeschlechtliche Eheschließungen.

Hersfeld-Rotenburg – Seit Einführung der “Ehe für alle” Ende 2017 wurden bis heute deutschlandweit bereits mehr als 65 600 Ehen zwischen Menschen gleichen Geschlechts geschlossen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor.

Auf den Landkreis Hersfeld-Rotenburg entfällt dabei nur ein äußerst kleiner Anteil. So haben bisher nur wenige gleichgeschlechtliche Paare den Bund fürs Leben geschlossen. Das ergab eine Umfrage bei allen Standesämtern im Kreis.

Demnach gab es seit Einführung der Ehe für alle insgesamt 40 gleichgeschlechtliche Eheschließungen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

An der Spitze steht dabei die Kreisstadt: In Bad Hersfeld haben seit der Einführung insgesamt neun schwule und lesbische Paare geheiratet, teilt Standesbeamtin Andrea Braun mit. Mit vier Eheschließungen von lesbischen Paaren war der Anteil im Jahr 2018 am höchsten, während es in den Coronajahren 2020 und 2021 keine gleichgeschlechtlichen Eheschließungen gab.

Direkt hinter der Kreisstadt folgen die Städte Bebra, die auch für die Gemeinde Ronshausen zuständig ist, mit acht Ehen, Rotenburg mit sechs Eheschließungen und Heringen mit fünf neu geschlossenen Ehen.

Damit entfällt der überwiegende Teil auf die Städte im Landkreis, während gleichgeschlechtliche Ehen in kleineren Kommunen eine eher untergeordnete Rolle spielen. So meldeten etwa die Standesämter aus Niederaula, Haunetal und Hohenroda, dass es bislang bei ihnen noch keine einzige Eheschließung dieser Art gab. „Das ist auf dem Land nicht so ein großes Thema wie in Großstädten. Wir Standesbeamte sind aber natürlich tolerant. Schließlich verbindet Liebe unabhängig des Geschlechts“, erklärt Uwe Seel vom Standesamt in Niederaula.

In Philippsthal gab es bislang drei gleichgeschlechtliche Eheschließungen, in Hauneck, Kirchheim, Ludwigsau und Wildeck jeweils zwei. Die Eheschließung eines lesbischen Paares meldete das Standesamt der Gemeinde Alheim. Auch in Friedewald und Neuenstein gab es bislang eine Eheschließung, wobei für das laufende Jahr bereits eine weitere Anmeldung vorliege.

Keine Rückmeldungen zu gleichgeschlechtlichen Ehen gab es von den Standesämtern der Gemeinden Breitenbach am Herzberg, Cornberg, Nentershausen und Schenklengsfeld.

Gleichgeschlechtliche Ehe seit 2017 möglich

Auch homosexuelle Paare dürfen seit Oktober 2017 heiraten. Der Bundestag hatte ein Jahr zuvor einen entsprechenden Gesetzentwurf des Bundesrates „zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ verabschiedet. Das Gesetz trat schließlich am 1. Oktober 2017 in Kraft. Im Bürgerlichen Gesetzbuch, Paragraf 1353, heißt es seitdem: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“ dag

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