Gut leben in Rotenburg – in jedem Alter: Bürger sammelten Ideen für das AWO-Quartierprojekt

Ideen waren gefragt in der Auftaktveranstaltung zum Quartierprojekt in Rotenburg. Angedacht ist, die Kernstadt Rotenburg zu einem Quartier zu machen und später möglicherweise noch Teile der Ortsteile einzubeziehen.
Rotenburg – Das Quartier soll von einem Quartiermanager betreut werden, der das Gemeinwesen und die Netzwerkarbeit in der Stadt fördert. Träger des geplanten Projekts ist die AWO Nordhessen, die bei dem Projekt mit der Stadt Rotenburg zusammenarbeitet. Veranstalter des gemeinsamen Bürgerforums im Bürgersaal am Bahnhof war die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Nordhessen.
Die Erwartungen zum Thema „Gut leben in Rotenburg – in jedem Alter“ waren groß, doch die Teilnahme der Einwohner war geringer als erhofft. Von den 15 angemeldeten Frauen und Männern fanden neun den Weg in die Gesprächsrunden im Bürgersaal. Positiv war, dass die Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen kamen und bereits gut vernetzt sind in der Stadt.
Angeregt und diskutiert wurde an drei Tischen zu verschiedenen Themen. Die Bürgerbeteiligung mit der Gestaltung des Wohnquartiers in der Nachbarschaft war ein Schwerpunkt mit den Fragen „Was gehört zu einer guten Nachbarschaft?“, „Was fehlt Ihnen in der Nachbarschaft?“ und „Welche Möglichkeiten gibt es an der Entwicklung ihres Wohnquartiers teilzunehmen?“

Erarbeitete Anregungen und mögliche Vorhaben waren unter anderem gemeinsames Kochen oder Nähen, bestehende Angebote inklusiver zu gestalten, Straßenfeste und gegenseitige Unterstützung sowie die Information und die Kommunikation durch eine regionale Zeitung und Social Media zu verbessern.
Der Quartiermanager war das Thema am zweiten Tisch. Diese Person an der Spitze des Projekts müsse der Ideengeber und Motor bei der Entwicklung des Quartiers sein. Für das Vorhaben in Rotenburg wurde ein Bürgerbus angeregt, für den sich der Quartiermanager starkmachen sollte. Dieses Fahrzeug könnte zur Verkehrsentlastung beitragen und Personen zum Familienzentrum befördern, wo die Parkplatznot sehr groß sei.
Das ehrenamtliche Engagement war das Thema der dritten Gesprächsrunde. Ohne den freiwilligen Einsatz und das Tätigwerden von Personen für andere werde es nicht gehen. Darauf bauten die Vereine auf. Auch beim Quartierprojekt in Rotenburg werde das nicht anders sein. So drehte sich in diesem Bereich alles um das Werben und Finden der Ehrenamtlichen mit Interesse, Motivation und Wertschätzung. Moderatoren der drei Gesprächsrunden waren Milka Backovic und Georg Thalmann vom Bezirksverband der AWO Nordhessen sowie der Bebraer AWO Quartiermanager Kolja Wilke. Von der Stadt Rotenburg nahmen Ann-Cathrin Kolar und Carolin Lehn an der Auftaktveranstaltung teil.
„Mit dem AWO-Quartier soll etwas Neues in Rotenburg entstehen“, sagte Georg Thalmann bei der Vorstellung des Projekts. Geplant sei ein Ort mit vielen Angeboten für eine lebendige Nachbarschaft, einem Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung und Beteiligung sowie einem Quartiermanagement, das die Aktivitäten zum besseren Leben und Altwerden fördert. Die AWO habe in Nordhessen schon 13 Quartiere eingerichtet, darunter zwei im Kreis Hersfeld-Rotenburg mit Bebra und Heringen.
In Rotenburg gehe man nach der nun startenden Bedarfsermittlung in die Planungsphase. Die Umsetzung und Einrichtung soll dann im nächsten Jahr folgen, berichtete Thalmann.
Das Projekt AWO Quartier Rotenburg wird nach der Anerkennung zunächst über eine Laufzeit von drei Jahren mit einer möglichen Anschlussförderung von zwei weiteren Jahren von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert. (Herbert Vöckel)