Schon bei Gründung des Vereins 1998 gab es den Gedanken an ein stationäres Hospiz. Aber erst 2016, mit der Nachricht von einer großen Erbschaft für den Verein, rückte die Realisierung des Traums näher. Alleine konnte der Verein das Projekt jedoch nicht in Angriff nehmen – so groß war die Erbschaft nicht, und es fehlten auch Strukturen. Als schließlich die Pläne des Pflegezentrums der Diakonie für einen Neubau mit Tagespflege bekannt wurden, sah der Verein eine reelle Chance durch Zusammenarbeit.
André Popp, Geschäftsführer des Pflegezentrums, erinnert sich, dass der Funke beim ersten Gespräch noch nicht übergesprungen war. Man habe sich vielmehr dem Thema langsam angenähert und schließlich auch die Bedeutung eines Hospizes für die gesamte Region entdeckt.
Bischöfin Dr. Beate Hofmann hatte auf Anregung von Popp und Oberin Karla Krause-Heid das Prediger-Wort „Alles hat seine Zeit“ als Basis ihrer Ansprache genommen und bemerkte, dass Sterben Teil des Lebens sei und die Begrenztheit das Leben kostbar mache. „Das Wissen darum zeigt, dass wir behutsam damit umgehen sollten und uns fragen, wie wir Leben und Sterben gestalten.“ Ein Hospiz sei auch ein Ort des Trostes und der Zuversicht. Ein Ort, in dem zwar getrauert, aber auch gelacht werde – ein guter Ort.
Eine fehlte, als der Grundstein für das Hospiz symbolisch gesetzt wurde: Dekanin Gisela Strohriegl, die inzwischen aus gesundheitlichen Gründen im Ruhestand ist, konnte am Festakt nicht teilnehmen, wurde aber als starke Impulsgeberin des Projektes gewürdigt.
Ein Hospiz ist eine Einrichtung für schwerstkranke und sterbende Menschen, die nur noch wenige Wochen oder Monate leben. Die Wünsche der sterbenden Patienten sollen dort ernst genommen, ihre Kreativität unterstützt werden. Auch verschiedene Therapien mit Musik oder Tieren sollen im neuen Hospiz möglich sein. (Silke Schäfer-Marg)