1. Startseite
  2. Lokales
  3. Rotenburg / Bebra
  4. Rotenburg (an der Fulda)

Katholische Pfarreien in Rotenburg und Bebra schließen sich zusammen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gudrun Schankweiler-Ziermann

Kommentare

null
Der Heilige Franziskus: Diese Skulptur findet man in der katholischen Kirche St. Marien in Bebra. © Schankweiler-Ziermann

Bebra/Rotenburg. Der Heilige Franziskus hat schon vor Jahrhunderten in unserer Gegend eine Rolle gespielt, jetzt trägt die neue Pfarrei im Kreisteil Rotenburg seinen Namen.

Aus zweien in Bebra und Rotenburg ist seit dem 1. Januar die neue Pfarrei St. Franziskus Bebra-Rotenburg entstanden.

Das bleibt

Der Zusammenschluss hat kaum unmittelbare Auswirkung auf die 3230 Katholiken, die dazugehören. Große Veränderungen für die Gläubigen gab es, als vor fünfeinhalb Jahren zwei Pfarrer gingen und nur einer kam, nämlich Pfarrer Andreas Schweimer.

Damals mussten die Gottesdienstzeiten verlegt werden, es gab nur noch einen Pfarrgemeinderat und anderes mehr.

Nun aber, so erklärt Pfarrer Schweimer, wird sich an den Gottesdiensten nichts ändern und einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat gibt es bereits.

Das ist neu

Die größte Veränderung bei der Bildung einer einzigen Pfarrei ist der neue Name. In erster Linie werde der Rechtsrahmen der Wirklichkeit angepasst, sagt Pfarrer Schweimer. • So gab es bisher zwei Verwaltungsräte – für jede Pfarrei einen. Ende Februar wird ein gemeinsamer gewählt. Dieses Gremium befasst sich mit Verwaltungsfragen, während der Pfarrgemeinderat sich um das pastorale Leben, Veranstaltungen und anderes kümmert. • Pfarrkirche der neuen Pfarrei ist die Kirche Christus der Erlöser in Rotenburg, aber die Gottesdienste werden weiterhin wie gewohnt auch in den Kirchen St. Marien Bebra, Maria Königin in Cornberg und Zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Lispenhausen gefeiert. • Haupt-Pfarrbüro wird das in Bebra. Hierhin gehen nun die Akten, und die Post kommt nicht mehr doppelt in beide Pfarrbüros. Wer das Taufbuch einsehen möchte, muss nach Bebra kommen.

Warum St. Franziskus?

Der Heilige Franziskus – Franz von Assisi, dessen Name auch der aktuelle Papst trägt, hat um das Jahr 1200 nach dem Vorbild Jesu Christi in Armut gelebt. Er gründete die Minderen Brüder (Bettelorden) und war Mitbegründer der Klarissen. Die Orden der Franziskaner und der Kapuziner gehen auf Franziskus zurück. Kapuziner haben die katholische Kita in Bebra gegründet, Klarissen-Kapuzinerinnen lebten im Kloster in Lispenhausen. Und: In der Kapelle St. Elisabeth im Schloss in Rotenburg feierte die katholische Gemeinde bis 1966 ihre Gottesdienste. Elisabeth war im dritten Orden des heiligen Franziskus. Unsere Gegend ist also gewissermaßen eine franziskanische.

Pfarrei im Pastoralverbund

Die neue Pfarrei umfasst 36 Orte im Kreisteil Rotenburg zwischen Hönebach und Heinebach. Sie gehört zum Pastoralverbund St. Lullus Hersfeld-Rotenburg mit Moderator Monsignore Bernhard Schiller.

Festmesse

Gefeiert wird die Gründung der neuen Pfarrei St. Franziskus Bebra-Rotenburg am Sonntag, 21. Januar. Die Festmesse zur Errichtung beginnt um 10.30 Uhr in der Kirche Christus der Erlöser in Rotenburg. Den Gottesdienst hält Prälat Steinert, zusammen mit Monsignore Schiller und Pfarrer Schweimer, anschließend Empfang und gemeinsames Mittagessen. Weitere Informationen unter: www.katholische-kirche-hersfeld-rotenburg.de

Hintergrund: Weniger Priester, weniger Gläubige

Hintergrund der Bildung einer einzigen Pfarrei im Kreisteil Rotenburg ist der Mangel an Priestern und an Gläubigen, erklärt Pfarrer Andreas Schweimer. Als er vor über fünf Jahren das Pfarramt übernahm, löste er Pfarrer Dr. Alois Hilbert (Rotenburg) und Pfarrer Bernhard Schiller ab und übernahm zwei Pfarreien. Nun setzt sich die Entwicklung mit der Bildung einer einzigen Pfarrei fort, die nach seinen Worten nun den Rechtsrahmen der Wirklichkeit anpasst. Das Bistum Fulda, das sich zwischen Kassel, Marburg, Hanau und Geisa erstreckt, möchte bis zum Jahr 2030 die bestehenden 220 Pfarreien auf nur noch 45 reduzieren. Pfarrer Schweimer spricht bezüglich des Rückgangs der katholischen Priester von einem Teufelskreis. Je weniger Priester es gebe, je mehr fehle das Vorbild des Priesters, je weniger junge Männer wollten den Beruf ergreifen und je weniger eng könne der Kontakt der Gläubigen zum Pfarrer sein.

Auch interessant

Kommentare