Mobiles Mitmachlabor machte an Rotenburger Jakob-Grimm-Schule Station

Wie können sich Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik auf das Leben von morgen auswirken? Und vor allem: Was kann man mit dem Wissen aus den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) im späteren Berufsleben vielleicht selbst anfangen?
Rotenburg – Mit diesen Fragen haben sich kürzlich Schülerinnen und Schüler der Rotenburger Jakob-Grimm-Schule ganz praktisch beschäftigt. „Zukunft zum Anfassen“ stand auf dem Programm im „Touch Tomorrow Truck“ – einem Lkw, der zu einem mobilen Mitmach-Labor umgebaut wurde. Er machte auf dem Schulhof der JGS Halt.
Der Truck ist heiß begehrt. Es kann bis zu drei Jahre dauern, bis man als Schulstandort angenommen wird. An der JGS ist diese Initiative von Andreas Grunwald ausgegangen, der durch die Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit auf das Projekt aufmerksam geworden sei. Nun hatte die Schulgemeinde insgesamt fünf Schultage Zeit, um das Innere des Trucks zu erkunden. „Teilgenommen haben Klassen aus dem Realschulzweig, dem Gymnasialzweig und der Oberstufe“, berichtet Marc Heinzerling (Physik- und Chemielehrer, Oberstufenleiter an der JGS). Den Mittelstufenklassen standen dabei 90 Minuten und den Oberstufenklassen 180 Minuten zur ausführlicheren Beratung zur Verfügung.
Auf zwei Etagen finden sich zahlreiche Stationen, die inhaltlich in die beiden Überbegriffe „Lebenswelt“ und „Arbeitswelt“ unterteilt werden können. Die untere Etage der Lebenswelt beschäftigt sich dabei beispielsweise mit Mobilität und der Kleidung von morgen. Die Schülerinnen und Schüler können normalerweise ein Modell des Hyperloops begutachten, der bestehend aus einer luftleeren Röhre und den darin schwebenden Passagierkapseln Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h erreichen kann. Das Modell ist jedoch zurzeit leider defekt. „Es gibt an den Stationen immer spielerisch praktische Anwendungen“, erzählt der studierte Biophysiker Erik Reinert, der einer von vier Coaches auf dem Truck ist. Die aus verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaft kommenden Coaches stehen den Schülern an den verschiedenen Stationen zur Seite und können ihnen Einblicke in die von ihnen bereits gesammelten Erfahrungen im MINT-Bereich geben.
In der oberen Ebene kann man neben dem Programmieren von Robotern und dem Testen von Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brillen auch das MINT-Navi zur Berufsberatung und zum Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten nutzen. Franziska Pforr von der Bundesagentur für Arbeit betont, wie wichtig eine klischeefreie Beratung sei. Im Vordergrund stünden ausschließlich die eigenen Interessen.
Der Truck wurde innerhalb der Schulgemeinde der JGS gut angenommen und habe somit dem Ziel, das Interesse an den MINT-Bereichen zu wecken und zu fördern, gut gedient, bestätigt Heinzerling. (Johanna Leinweber)
