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Nachbarn beim Bergbau stören sich nicht gegenseitig

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Von: René Dupont

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Symbolisch für den Bergbau der Vergangenheit rund um Nentershausen stehen im Bergarbeiterpark ein Stollenmundloch und eine Lore.
Symbolisch für den Bergbau der Vergangenheit rund um Nentershausen stehen im Bergarbeiterpark ein Stollenmundloch und eine Lore. © René dupont

Die Group 11 Exploration GmbH mit Sitz in Herzberg am Harz hat die Genehmigung, zu erkunden, ob im Richelsdorfer Gebirge und den umliegenden Bereichen Bodenschätze in solchen Mengen vorhanden sind, dass sich ein Abbau ökonomisch lohnen würde.

Hersfeld-Rotenburg – Dabei geht es vor allem um die Suche nach Kupfer. Mögliche Bodenschätze sollen in einer Tiefe ab 500 Meter erkundet werden. Wir haben bei dem Bergbau-Spezialisten K+S nachgefragt, ob die Gefahr besteht, dass sich die Unternehmen in die Quere kommen. Dazu Fragen und Antworten.

Was sagt K+S zu den Plänen des Unternehmens aus dem Harz, Bodenschätze im Richelsdorfer Gebirge zu erkunden?

„Grundsätzlich begrüßen wir es, wenn in Deutschland erkundet wird, ob Rohstoffe im Boden vorhanden sind“, betont Pressesprecher Michael Wudonig auf Anfrage unserer Zeitung. Direkt zu den konkreten Plänen will das Unternehmen sich aber nicht äußern. „Wir können und wollen nicht beurteilen, wie erfolgversprechend die Pläne sind.“

Könnten sich der Bergbau von K+S und der der Group 11 Exploration irgendwie in die Quere kommen?

„Wir haben dies geprüft und kommen zu dem Ergebnis, dass der Abstand zwischen dem Erlaubnisfeld Tannenberg und unserem Bergwerkseigentum mit mehreren hundert Metern an der geringsten Stelle groß genug ist, sodass wir keine Beeinträchtigungen erwarten“, betont der Pressesprecher.

Könnte die im Untergrund verpresste Salzlauge zu einem Problem für einen Abbau von Bodenschätzen im Richelsdorfer Gebirge werden?

„Das beantragte Erlaubnisfeld Tannenberg (Kupferschieferabbau) tangiert das ehemalige Versenkgebiet der Gerstunger Mulde (Thüringen) in keiner Weise, da dieses in östlicher Richtung weit ab vom Rand des Erlaubnisfeldes liegt“, sagt K+S. Somit seien die ehemaligen Versenkaktivitäten für das geplante Vorhaben ohne Bedeutung. „Auch die früheren hessischen Versenkgebiete sind wegen der Entfernung und der geologischen Gegebenheiten für das Erlaubnisfeld ohne Relevanz“, betont Pressesprecher Wudonig.

Welche Mengen an Salzlauge sind verpresst worden und an welchen Stellen?

Von 1999 bis 2007 sind in der Gerstunger Mulde etwa 9,5 Millionen Kubikmeter Salzwässer aus dem Kalibergbau versenkt worden. Die Versenkbohrungen befinden sich über vier Kilometer vom Rand des Erlaubnisfeldes Tannenberg entfernt, erläutert K+S. „Versenkt wurde in eine Tiefe von etwa 550 Metern in die bereits salzwasserführende Grundwasserschicht des Leine-Karbonats (Plattendolomit). Die versenkten Salzwässer haben sich in einem schmalen Bereich vorwiegend weiter in nordöstliche Richtung – also noch weiter weg vom Erlaubnisfeld – im Leine-Karbonat ausgebreitet“, berichtet der Pressesprecher. Der Nachweis der versenkten Salzabwässer und deren Ausbreitung im Untergrund sei durch ein umfangreiches Monitoring erfasst und dokumentiert sowie durch ein 3D-Grundwassermodell nachvollziehbar dargestellt.

Ist in Zukunft eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen denkbar?

Eine Zusammenarbeit ist derzeit nicht geplant, betont K+S. (Rene Dupont)

Der Bergbaubereich von K+S – das
Der Bergbaubereich von K+S – das © zeigt den Abbau unter Tage – und das Suchfeld Tannenberg im und um das Richelsdorfer Gebirge liegen an der dichtesten Stelle nur mehrere hundert Meter voneinander entfernt. ArchivFoto: K+S/nh

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