Gruppentreffen, Ausflüge und Vortragsveranstaltungen, wie es sie in den Jahren zuvor gab, haben in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht mehr stattgefunden, bedauert Gerd Adam. Kontaktpflege habe es nur telefonisch gegeben oder durch kurze Haustürbesuche. Normalerweise gehören der Gruppe 20 Defi-Patienten an, die nicht nur aus dem hiesigen Landkreis stammen. Zu den Treffen kommen meist auch Angehörige mit.
Natürlich wird auch das Thema Sterben mit Defi hin und wieder thematisiert. So gab es eine Fachtagung des Bundesverbandes Defibrillator zum zehnjährigen Bestehen der Rotenburger Gruppe, in der man sich dem Thema aus theologischer, rechtlicher und medizinischer Sicht angenähert hatte. Inzwischen hat sich insbesondere bei der rechtlichen Einschätzung zur Deaktivierung des Defis einiges geändert.
Gerd Adam berichtet von einem Gruppenmitglied aus dem Nachbarkreis, das „zum Sterben“ aus einem Krankenhaus nach Hause entlassen worden sei. Die Angehörigen am Sterbebett hätten miterlebt, wie das Herz des Mannes immer wieder „angeschubst“ worden sei. Mediziner sprechen in solchen Fällen von Schockereignissen. Der herbeigerufene Rettungsdienst hatte schließlich einen den Defi deaktivierenden Magneten bei sich. Diese Situation wünsche er niemandem, sagt Adam. Allerdings: Solche Situationen treten auch nicht zwangsläufig bei Defi-Trägern auf. Darauf verweisen Studien. Es müssen eine Reihe von Ereignissen zusammenkommen. Gerd Adam empfiehlt Defi-Patienten in ihren Patientenverfügung entsprechend vorzubeugen und sich gegebenenfalls bei den Formulierungen fachlich beraten zu lassen. Das Gespräch zwischen Defi-Patienten und Arzt auch über die Situation am Ende des Lebens wird allgemein empfohlen.
Wenn es auch wegen der Pandemie derzeit keine Treffen innerhalb der Defi-Selbsthilfegruppe sowie keine Kontakte zum HKZ gibt, steht Gerd Adam auch weiterhin für Fragen von Defi-Trägern und ihren Angehörigen zur Verfügung. (sis)
Kontakt: Gerd Adam, Tel. 0 66 78/ 9 18 95 57, E-Mail: g-adam@defi-rotenburg.de