Schillernd und liebevoll: Annotopia-Festival im Rotenburger Schlosspark hat begonnen

Sie sind wieder da. Die ein bisschen Verrückten, die sich schon lange auf Professor Abraxo, den Atomiq Circus und überhaupt auf das ganze Fantasy-Festival Annotopia mit all seinen schillernden Figuren und Programmpunkten und natürlich auch auf Rotenburg gefreut haben.
Rotenburg – Die Fuldastadt ist 2023 die erste von vier Annotopia-Stationen. Diesmal gleich vier Tage lang frönen Steampunker, Römer, Mittelalterfans, Pferdefreunde, Piraten, Endzeitgläubige und viele andere mehr im Schlosspark und drumherum der Fantasie. „Gut 700 Mitwirkende dürften es sein“, rechnet Dominik Klima vom Veranstaltungsbüro hoch. „Was die Zahl der Künstler anbelangt, haben wir ganz schön aufgestockt, auch bei den Top-Acts. Man denke nur an die Rednex.“
Das Publikum kommt aus ganz Deutschland. Manche haben sich bei Annotopia gefunden, wie etwa Rocco aus Berlin, Nicolay aus Ravensburg, Natalie aus Rotenburg und Zyla aus Hildesheim. Alle vier „reisen mit“ zu allen vier Stationen: „Das ist jedes Mal wie ein Familientreffen.“ Die Hexengruppe „Triskele“ hat es da nicht ganz so weit. Die farbenprächtig drapierten Damen kommen aus der Nähe von Bad Hersfeld. Mit ihren Besen gehen sie manchmal sogar auf Männerjagd. Sagt zumindest Nicole, die angeblich auf dem Blocksberg wohnt.
Etwas solider präsentieren sich die Freunde der aus einer Schnapsidee geborenen Zwergschlammelfen, angeführt von Baron Peter und der Fürstin der Schwarzalben, die im richtigen Leben Chemieingenieurin ist und die dafür sorgt, dass ein Teil des Verkaufserlöses des Quartetts an ein Kinderhospiz abgeführt wird. „Wir sehen den Menschen, ganz unabhängig von Herkommen und Beruf. Unser Leitspruch lautet: ‘Mögest Du Bling und Schoggi finden."“ Ganz in ihrer Nähe präsentiert sich Manfred Pfeiffer aus Regensburg als Meisterdieb. In seiner Diebesgut-Ausstellung kann man Achselhaare von Dschinghis Khan und Donald Trump im Einmachglas bewundern.
Der Rotenburger Bounty Bow Clan hat auch diesmal wieder ein Schottenlager aufgebaut, von wo aus er zu den Highland Games einlädt. Allen voran zeigen Bürgermeister Christian Grunwald, Amtskollege Frederic Leveillé aus Rotenburgs Partnerstadt Argentan und die drei Bürgermeisterkandidaten Jonas Rudolph, Sebastian Münscher und Marcus Weber, was sie drauf haben. Nach anstrengendem Heusackweitwurf, Baustammlaufen, Hufeisenweitwurf und Fassrollen hat Rudolph mit Abstand die meisten Punkte. Schnaps bekommen sie aber alle.
Nach dem großen Parademarsch, der alle Teilnehmenden von der Altstadt in die Neustadt und von dort zum Landgrafenschloss führt, heißt Grunwald auf der Hauptbühne das ganze bunte Volk willkommen: „Lebt euch aus. Wenn es auf der Welt so fantasie- und liebevoll zuginge wie bei Annotopia, wäre die Welt eine bessere!“ (Wilfried Apel)