Die geringen Niederschlagsmengen hätten sich in den vergangenen Jahren besonders auf das Grundwasser ausgewirkt, das sich dadurch nicht regenerieren konnte. „Doch auch wenn wir dieses Jahr wieder mehr Regen hatten, reicht es nicht aus, um das wieder auszugleichen“, sagt Pfister.
Die AGLW misst an 14 Stationen die Niederschlagsmenge im Landkreis. Am meisten hat es mit 950 Litern pro Quadratmeter in Mansbach geregnet. Damit hat es das zweite Jahr in Folge in dem Hohenröder Ortsteil am meisten Niederschlag gegeben. Am wenigsten Regen bekamen Niedergude mit 611, Aua mit 631 und Niederaula mit 645 Litern pro Quadratmeter ab. „Das zeigt, dass es wirklich große Unterschiede gibt, auch innerhalb eines einzigen Landkreises.“
Unter dem Durchschnitt liegt das Jahr 2021 aber bei den nur sechs Hitzetagen mit über 30 Grad, von denen alle im Juni aufgezeichnet wurden. Am wärmsten war es an der Wetterstation in Niedergude, die repräsentativ für Waldhessen ist, am 18. Juni mit 36,7 Grad. Zum Vergleich: 2020 gab es insgesamt elf Hitzetage und 2019 waren es sogar 25.
Am anderen Ende der Skala reichten die Temperaturen bis zu minus 20,7 Grad. Dieser Wert wurde am 10. Februar 2021 erreicht. 2020 wurden am kältesten Tag im Jahr, dem 2. Januar, nur Höchstwerte von minus 7,1 Grad aufgezeichnet. „Bei der Kaltfront im Februar 2021 war besonders gut, dass eine isolierende Schneebedeckung vorhanden war und so die Pflanzen geschützt waren.
Der Schnee hat außerdem auch Tiere wie Mäuse geschützt und gewärmt“, sagt Pfister. Die Schneeschmelze sei dann langsam gekommen. Das habe man daran gesehen, dass es trotz der großen Schneemengen nicht zu Überflutungen kam. Das Wasser habe daher gut in den Boden einsickern können.
Der Januar 2022 liege bisher im Durchschnitt, was den Regen angeht, dafür sei er jedoch um einiges wärmer als im Jahr zuvor. „Da lässt sich nur hoffen, dass der Wintereinbruch mit Schnee und Frost nicht um Ostern kommt“, sagt Pfister mit einem Schmunzeln. (Carolin Eberth)
Die AGLW wurde 1990 gegründet, um durch Beratung der Landwirte die Trinkwasserqualität zu verbessern. Ihr gehören neben dem Kreisbauernverband, dem Wasserverband Ost und der Energienetz Mitte GmbH 16 der 20 Kommunen des Kreises Hersfeld-Rotenburg an, hinzu kommen Ringgau, Herleshausen und Eiterfeld. Um die Landwirte beraten zu können, wertet die AGLW Wetterdaten aus der Region aus. (Christopher Ziermann)