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Tiny Houses und Solaranlagen am Breitenbacher Silbersee

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Von: Christine Zacharias

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Naherholungszentrum in Breitenbach/H.: Im Hintergrund sind der Sandstrand und der Bereich für die Dauercamper zu sehen.
Naherholungszentrum in Breitenbach/H.: Noch ruht der Silbersee, doch am 11. April sollen die Bauarbeiten starten. In einem Jahr soll alles fertig sein. Im Hintergrund sind der Sandstrand und der Bereich für die Dauercamper zu sehen. © Christine Zacharias

Das Naherholungszentrum Silbersee stand in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung Breitenbach/H. ein weiteres Mal im Zentrum der Debatte.

Breitenbach/H. - Zum einen ging es um eine Änderung des Bebauungsplans, damit dort kleine Ferienhäuser, sogenannte Tiny Houses, errichtet werden können. Nach den Festlegungen des aktuell gültigen Bebauungsplanes können rund um den Silbersee nur Wohnwagen- und Zeltplätze eingerichtet werden, erläuterte Bürgermeister Volker Jaritz. Die Flächen für zwölf der kleinen Häuschen sind auf der südlichen Seeseite vorgesehen.

„Diese Form des Ferienaufenthalts erfreut sich zunehmender Beliebtheit und führt zu einer Qualitätssteigerung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität, ohne den Ferien- bzw. Urlaubscharakter zu verändern“, erklärte Jaritz. Die Häuschen könnten zudem ganzjährig genutzt werden.

Außerdem soll mit dem geänderten Bebauungsplan die Errichtung von Carport-Anlagen für die Nutzung von Sonnenenergie ermöglicht werden.

Wenn man denn schon den Bebauungsplan ändere, solle der Geltungsbereich doch gleich auf das gesamte Gebiet am Silbersee ausgeweitet werden, regte SPD-Fraktionsvorsitzende Friederike Klinke an. Für unterschiedliche Bereiche könne man dann ja unterschiedliche Regeln festsetzen. Klinke wies zudem darauf hin, dass für die Änderung des Planes und den Bau der Häuser kein Geld im Haushalt vorhanden sei.

Von Klinkes Vorschlag hielt Jaritz wenig. Das führe zu Chaos, befürchtet er. Wenn jemand dann zwei Parzellen besitze, könne er dann ein Gebäude von bis zu 80 Quadratmetern Grundfläche errichten. Derzeit seien stationäre Anbauten an Wohnwagen von bis zu 40 Quadratmetern erlaubt.

Auch innerhalb der SPD-Fraktion gab es unterschiedliche Meinungen. Gerd Becker begrüßte grundsätzlich eine Steigerung der Attraktivität des Geländes. Eine Ausweitung des Bebauungsplanes sah er jedoch kritisch. Da laufe die Gemeinde Gefahr, ein Fass aufzumachen, das sie nicht mehr kontrollieren könne. Der Änderungsantrag der SPD wurde mit 5 zu 8 Stimmen abgelehnt. Für den Originalantrag gab es 8 Ja-Stimmen, viermal Nein und eine Enthaltung.

Kurzfristig auf die Tagesordnung aufgenommen worden war ein gemeinsamer Antrag von Bürgerforum Herzberg und SPD. Darin geht es um die Errichtung von Toiletten im Bereich der Liegewiese am Silbersee sowie um einen Kiosk, der in diesem Sommer, wenn die Gastronomie noch im Bau ist, die Versorgung der Badegäste mit Getränken und kleinen Speisen ermöglicht. Arne Vetter, Vorsitzender der BFH-Fraktion wies darauf hin, dass Toiletten in der Nähe der Liegewiese und des Sandstrands grundsätzlich sinnvoll seien, weil der Weg um den See herum doch ziemlich lang sei.

Dabei waren die Fraktionen jedoch bereits vom Gemeindevorstand überholt worden. Auf Anregung der Planungskommission sei geplant, eine Blockhütte mit Toiletten, Außendusche und Kiosk zu errichten, erklärte Jaritz. Die Hütte sei sozusagen ein Schnäppchen und für 4000 Euro zu haben. Die Anschlüsse für Strom Wasser und Kanal habe der Bauhof bereits gelegt.

Nach einigem Hin und Her stimmte das Parlament schließlich einstimmig, bei einer Enthaltung, für den Antrag.

Baubeginn für das Multifunktionsgebäude und den Durchgangscampingplatz am Silbersee solle dann am 11. April sein, informierte Jaritz. Das Richtfest sei im Herbst geplant, der Innenausbau solle über den Winter laufen und bis zum 1. April 2024 solle alles fertig sein. (Christine Zacharias)

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