Verband AZV will Wertstoffhof in Ludwigsau modernisieren

Umweltfreundliche Müllbeseitigung - Der neue Wertstoffhof in Ludwigsau soll nach Plänen des Abfallverbandes (AZV) mit Solaranlagen ausgestattet werden und mehr Komfort bieten.
Ludwigsau – Nicht barrierefrei, nicht überdacht, nicht mehr zeitgemäß ist der Wertstoffhof auf der Mülldeponie „Am Mittelrück“ in Ludwigsau. „Wir wollen unseren Kunden mehr Komfort bieten“, sagt AZV-Geschäftsführer Jörg Goßmann. Mit Rückendeckung des Vorstands hat er eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
Das Ziel ist klar: Der Wertstoffhof, der in den 70er-Jahren konzipiert wurde, soll überdacht werden. „Das ist auch für den Abfall besser, wenn nicht alles durchnässt ist“, sagt Goßmann. Kosten soll der Umbau, je nachdem, was bei der Machbarkeitsstudie herauskommt, zwischen einer und zwei Millionen Euro.
Wer jetzt Altglas, Elektroschrott, Papier und Sperrmüll loswerden will, findet die Container auf einer rund 5000 Quadratmeter großen Fläche neben dem Deponieeingang. Da die Container recht hoch sind, müssen einige Kunden auf Zehenspitzen stehen, um ihren Müll in die Behälter zu bugsieren. Auf dem neuen Wertstoffhof sollen die Container über eine Rampe direkt mit dem Auto angefahren werden können, fischgrätenartig angeordnet und bequem für jedermann erreichbar sein. Der Platz unter der Rampe soll genutzt werden, etwa für Schulungsräume.
AZV-Chef Goßmann und Deponie-Leiter Jan-Niclas Heß haben sich zahlreiche Wertstoffhöfe angeschaut. Muster für den Umbau soll eine von einer niederländischen Firma gebaute Anlage in Paderborn sein. Sie erfüllt alle gewünschten Anforderungen. Dazu gehört auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. „Mit der Energie wollen wir unsere Sickerwasserreinigungsanlage betreiben“, sagt Heß. Die Anlage verbraucht pro Jahr so viel Strom wie 1000 Vier-Personen-Haushalte.
Geplant ist, dass der neue Wertstoffhof nach Paderborner Vorbild aus Fertigbau-Modulen besteht. Wann es losgehen soll, hängt ebenfalls von der Studie ab. „Ergebnisse erwarten wir noch in diesem Sommer. 2024 könnte dann alles stehen.“
Fest steht bereits, dass während des Umbaus der Betrieb auf der Deponie weiterlaufen soll. „Aufgrund der modularen Bauweise sollte das recht zügig vonstattengehen“, sagt Goßmann. (Sebastian Schaffner)