Verein Trucker for Kids unterstützt Sofia aus Bebra

Hinter der siebenjährigen Sofia aus Bebra liegt eine anstrengende Zeit. Sie hat nicht nur vier Wochen in einer Spezialklinik für Sprachtherapie verbracht, die Strecke von Bebra in das über 220 Kilometer entfernte Bissendorf hat sie mit ihrem Vater auch noch mit dem Fahrrad zurückgelegt – zumindest fast. Mittlerweile ist sie zurück zuhause (wir berichteten). Doch die Therapie hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Bebra – Sofia lebt mit ihren Eltern Enrico Wübbold und Mutter Martina Gundlach sowie ihren zwei Geschwistern – Leonie (9) und Maximilian (5) – in Bebra. Sofia hat Probleme mit dem Sprechen: In einem Moment sagt sie klar verständliche Worte, im anderen verfällt sie in eine Babysprache. Um die Familie weiter zu unterstützen, will der Verein „Trucker for Kids“ mit der Leihgabe eines Schwerlastfahrrads helfen. Der Verein v unterstützt schwerkranke und behinderte Kinder und deren Familien durch Spendenaktionen und Veranstaltungen.
Für diesen Sommer sei bereits eine größere Radtour geplant, erklärt Enrico Wübbold. Entweder nach Niedersachsen oder nach Schleswig-Holstein, das stünde noch nicht ganz fest. In den Sommerferien plant die Familie eine Radtour entlang des Weser-Radwegs. „Wir wollen das mit einer Wohnungssuche verbinden. Wir brauchen dringend eine größere Wohnung“, erklärt Vater Enrico Wübbold. Die Zeit drückt dabei etwas: Denn im Sommer soll Kind Nummer vier zur Welt kommen. Sorgen bereitet den Eltern darüber hinaus, dass wohl auch der fünfjährige Maximilian in eine Einrichtung für schwerkranke Kinder muss, da er eine schwere Blutvergiftung gehabt habe.

Der Verein Trucker for Kids hatte sich damals bei der Familie im Zuge der Berichterstattung über die Radtour von Sofia und Papa Enrico gemeldet. 80 Kilometer vor Erreichen der Einrichtung konnte Sofia die Tour körperlich nicht mehr stemmen. Der Verein besuchte Vater und Tochter und organisierte die Rückreise mit einem Taxi. Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik im niedersächsischen Bissendorf, die auf Kinder und Jugendliche mit Kommunikationsstörungen spezialisiert ist, sollte Sofia helfen, sich auch ohne „Anna“ auszudrücken – doch der gewünschte Erfolg blieb aus. Mittlerweile spreche Sofia schon etwas mehr, habe allerdings noch immer große Probleme, erklärt Vater Enrico, der momentan daran arbeitet, wieder in seinen Beruf als Camping-Platzwart und Kinderanimateur zurückzukehren.
Deshalb könne es auch gut sein, dass es die Familie aus Bebra wegzieht, auch wenn es den Kindern hier gut gefalle, wie die Eltern berichten. „Wir suchen schon seit Jahren nach einer größeren Wohnung, sind in Bebra aber bisher nicht fündig geworden“, berichtet Enrico Wübbold.
Dass das Vater-Tochter-Gespann mit dem Rad zur Kur gefahren ist, sei trotzdem eine gute Idee gewesen. „Sofia ist sehr ängstlich“, sagt Wübbold – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, hätte ihr demnach nicht gutgetan. Durch die intensive gemeinsame Zeit sind beide noch enger zusammengewachsen. Insgesamt habe Sofia alles gut mitgemacht, berichtet ihr Vater. Als sie zum Beispiel auf der Hinfahrt Pferde auf einer Koppel gesehen hatte, sprach sie sehr deutlich und die Hoffnung, dass die Therapie ihr weiterhelfen würde, stieg.