1. Startseite
  2. Lokales
  3. Rotenburg / Bebra

Von der Elbphilharmonie in die Stiftsruine Bad Hersfeld

Erstellt:

Kommentare

Ulrike Dinse wird Leiterin des neu zugeschnittenen Mega-Fachbereichs Stadtmarketing und kaufmännische Geschäftsführerin der Festspiele.
Ulrike Dinse wird Leiterin des neu zugeschnittenen Mega-Fachbereichs Stadtmarketing und kaufmännische Geschäftsführerin der Festspiele. © Privat

Ulrike Dinse wird neue Chefin für Stadtmarketing und Kultur in Bad Hersfeld

Bad Hersfeld – Die Festspielfanfare ist Ulrike Dinse bereits wohlvertraut: Ihr Ehemann stammt aus Bad Hersfeld und hat die Fanfare als Klingelton auf seinem Smartphone. Jetzt wird die 36-jährige Marketingexpertin die Hersfeld-Hymne wohl noch öfter und vor allem live hören, denn sie wird neue Chefin des Fachbereichs Kultur/Tourismus/Stadtmarketing und übernimmt in dieser Funktion auch die kaufmännische Leitung der Bad Hersfelder Festspiele.

Obwohl ihre Wiege in Wolgast, dem Tor zur Insel Usedom, stand und Ulrike Dinse seit vielen Jahren in Hamburg lebt, kennt sie Bad Hersfeld durch ihren Mann schon ziemlich gut. „Wir sind seit zehn Jahren liiert und daher häufig in Bad Hersfeld, um die Familie zu besuchen. In den Sommermonaten gehört mindestens ein Besuch der Festspiele dazu“. Nun wird sie dort arbeiten, wo sie bislang Urlaub gemacht hat.

Für den neu zugeschnittenen Fachbereich bringt sie beste fachliche Voraussetzungen mit. Nach einer kaufmännischen Ausbildung beim Bayerischen Rundfunk und einem Marketingstudium in München hat Ulrike Dinse mehrere Jahre als Redaktions- und Produktionsassistentin bei Film und Fernsehen in München gearbeitet.

2008 wechselte sie nach Hamburg an das Deutsche Schauspielhaus, wo sie für den Vertrieb zuständig war. Es folgten sechs Jahre im Bereich Werbung und Kommunikation bei einer regionalen Drogeriemarktkette.

Seit dem Jahr 2017 arbeitet Ulrike Dinse in der Elbphilharmonie Hamburg und hat dort die Abteilung Lizenzmanagement aufgebaut und geleitet.

„Nach über 20 Jahren in der Großstadt freue ich mich auf das Leben in der Mitte Deutschlands“, sagt sie nach den Jahren in Hamburg und München. „Ich mag Bad Hersfeld, die Menschen, die dort leben und auch die Feste, die sie feiern – sehr sogar“. Mit ihrem frischen Blick und neuen Impulsen möchte sie Besucher, aber auch die Bürger selbst „für diese schöne Stadt und natürlich auch die Festspiele begeistern“.

Sie bringe „eine besondere Affinität für anspruchsvolle Kulturerlebnisse an außergewöhnlichen Orten“ mit. Besonders reizvoll sei für sie, das „vermeintlich Unverwaltbare“ verwaltbar zu machen. „Dem Team der Festspiele möchte ich dabei die nötigen Freiheiten einräumen, aber ohne Zugeständnisse wird es natürlich nicht gehen“, ist ihr bewusst. „Im Spannungsfeld zwischen Kultur, Politik und Wirtschaft(lichkeit) werden wir bei den Festspielen geeignete Mittel und Wege finden, um den städtischen Geldbeutel nicht überzustrapazieren“, sagt sie optimistisch.

Das Aufgabenpaket der zusammengelegten Fachbereichsleitungen sei in der Tat sehr umfangreich und werde alleine nicht zu bewältigen sein, räumt sie ein. „Glücklicherweise stehen hinter beiden Fachbereichen, die nun zu einer Gesamtverantwortung Kultur, Tourismus und Stadtmarketing zusammengeführt werden, bereits eingespielte und äußerst engagierte Teams. Ich fange also nicht bei Null an.“

Es gebe zudem einige Synergien, denn Marketing für die Stadt ist Marketing für die Festspiele und umgekehrt. „Aufgrund des vielfältigen Aufgabenspektrums sind natürlich auch unzählige Erwartungen mit dieser Neubesetzung verbunden“, ist ihr bewusst. Daher müsse man zunächst alle Themen offen benennen und gemeinsam priorisieren. „Nicht alles wird sich von jetzt auf gleich verändern oder gar lösen lassen. Hier möchte ich schon jetzt um Geduld bitten“, sagt sie vorsorglich.

Ziel werde es sein, ein gemeinsames Leitbild zu entwickeln: In welchem Bad Hersfeld möchten wir leben und arbeiten? Aus diesem Leitbild sollen einzelne Handlungsfelder abgeleitet werden. „Bestenfalls ergeben sich dabei für alle, die sich für Bad Hersfeld engagieren möchten, Anknüpfungspunkte, um zur Lebens- und Liebenswürdigkeit der Stadt beizutragen“, hofft sie.

Von Kai A. Struthoff

Auch interessant

Kommentare