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Schwimmbäder im Gilserberger Hochland sollen saniert werden

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Von: Matthias Haaß

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Der Fortbestand des Schwimmbads in Lischeid ist gesichert: Wie in Moischeid sollen Technik und Becken mit Mitteln aus dem IKEK-Programm (Dorferneuerung) saniert werden. Von links: Erwin Bernhardi (Verschönerungsverein, Schwimmbadteam), Marion Bernhardi (Schimmbadteam), Martin Dippel (Ortsvorsteher), Renate Ide (Gemeinde Gilserberg, Bauamt), Rainer Barth (Bürgermeister)
Der Fortbestand des Schwimmbads in Lischeid ist gesichert: Wie in Moischeid sollen Technik und Becken mit Mitteln aus dem IKEK-Programm (Dorferneuerung) saniert werden. Von links: Erwin Bernhardi (Verschönerungsverein, Schwimmbadteam), Marion Bernhardi (Schimmbadteam), Martin Dippel (Ortsvorsteher), Renate Ide (Gemeinde Gilserberg, Bauamt), Rainer Barth (Bürgermeister) © Matthias Haaß

Auch wenn der Blick auf das Thermometer etwas anderes suggeriert, der Sommer steht unmittelbar bevor und damit auch die Badesaison. Gut, wenn man ein Schwimmbad direkt vor der Haustür hat. Im Gilserberger Hochland sollen beide Bäder saniert werden.

Lischeid. Dass es nicht immer ein großes Spaßbad sein muss, beweisen die Lischeider. Mit viel ehrenamtlichen Engagement betreiben die Menschen in dem Gilserberger Ortsteil ihr Bad. Es gibt acht Rettungsschwimmer, die sich in der Saison um den Badebetrieb kümmern. Wenn es etwas zu tun gibt, packen noch mehr Helfer an, berichtet Erwin Bernhardi. Gut 30 Lischeider zählt das Schwimmbadteam.

Seit 1976 gibt es die kleine Schwimmoase, die damals für 12 000 Mark aus dem bereits vorhandenen Feuerlöschteich gebaut wurde. In den vergangenen Jahren wurde zwar immer wieder Geld investiert, nun nagt aber merklich der Zahn der Zeit an Becken und Technik, eine Sanierung ist unumgänglich – das gilt auch für das ebenfalls ehrenamtlich betriebene Bad in Moischeid. Fachfirmen sind gefordert.

Umbau dank Dorferneuerung möglich

In Lischeid muss die Schwimmbadfolie erneuert werden, die Umwälzanlage entspricht nicht mehr den heute gültigen Bestimmungen und auch die Umrandung des Beckens verströmt mit den Waschbetonplatten den Charme der 1970er-Jahre. Viel zu tun also und nicht billig. Eine erste Kostenschätzung ließ Böses erahnen: Gut zwei Millionen Euro veranschlagte ein Gutachten für die Sanierung beider Bäder.

Ein dicker Brocken für eine kleine Gemeinde wie Gilserberg. Anbetracht der großen Summe erschien ein Weiterbetrieb zumindest fraglich. Doch es sollte anders kommen. Dank des Einsatzes der Bauabteilung des Rathauses konnte eine alternative Lösung erarbeitet werden. Ideen holte man sich unter anderem in Spangenberg und beim Gesundheitsamt in Homberg. Man habe jetzt für die Sanierung beider Bäder eine Summe ermittelt, die deutlich unter dem ursprünglich veranschlagten Betrag liege, betont Bürgermeister Rainer Barth.

Der Zahn der Zeit nagte nicht nur am großen Becken, auch bei den Außenanlagen muss nach über 45 Jahren etwas getan werden.
Der Zahn der Zeit nagte nicht nur am großen Becken, auch bei den Außenanlagen muss nach über 45 Jahren etwas getan werden. © Haaß, Matthias

Die genaue Zahl möchte das Rathaus auch auf Nachfrage nicht nennen und verweist auf die im Kürze gestellten Förderanträge. Bevor die Bewilligung nicht vorliegt, könne man noch nichts Konkretes sagen, bitte der Verwaltungschef um Verständnis. Die Umsetzung soll unter dem Dach des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) erfolgen, erklärt Rainer Barth: „Die Gemeinde will die Bäder erhalten.“ Das ist, sei auch Konsens bei den Fraktionen im Gemeindeparlament, betont Martin Dippel Ortsvorsteher in Lischeid und gleichzeitig Fraktionssprecher der SPD.

Sanierung soll im Herbst starten

Man habe dank des IKEK-Programms den Bestand der Bäder sichern können, freut sich Barth. Wichtig sei es, dass der Betrieb der Freibäder auch in Zukunft ehrenamtlich organisiert werde, so der Bürgermeister.

Die Lischeider wollen sich der Aufgabe gerne stellen. Sie sind sich bewusst, wie wertvoll ein eigenes Schwimmbad ist. Dadurch hätten insbesondere Kinder die Möglichkeit vor Ort schwimmen zu lernen. Das sei in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich, heißt vom Schwimmbadteam. In diesem Jahr werden die Lischeider noch einmal in das alte Schwimmbecken springen. Es werden lediglich absolut notwendige Reparaturen erledigt, heißt es seitens des Rathauses. Direkt nach der Badesaison solle es dann mit der Sanierung losgehen. Ziel sei es, bis zu Badesaison 2023 alle Arbeiten zu erledigen, erklärt Renate Ide von Bauamt.

Wie in vielen Freibädern in der Umgebung startet der Badebetrieb auch am 28. Mai. Vorher wurden Becken und Gelände auf Vordermann gebrach – ehrenamtlich natürlich. Wann der erste Schwimmer ins Becken springt, ist vom Wetter und den Temperaturen abhängig. „In der ersten Woche springt eigentlich keiner rein“, sagt Marion Bernhardi mit einem Schmunzeln.

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