Parlament stimmt gegen Affenpark: CDU übt scharfe Kritik

Parlament stimmt in der Frielendorfer Gemeindevertretung gegen das Projekt Affenpark. Die CDU sieht darin eine verpasste Chance für Frielendorf.
Frielendorf – Nach einer lebhaften Diskussion sprach sich die Frielendorfer Gemeindevertretung mit Stimmen der FWG und der SPD gegen den „Affenpark“ am Silbersee aus. Die CDU-Fraktion votierte geschlossen für das Vorhaben.
Der Investor „Alma Erlebnispark“ muss damit wohl seine Pläne, am Silbersee Erdmännchen, Kängurus, Berberaffen und Kattas anzusiedeln, zu den Akten legen. Der Affenpark hätte im Bereich der Sommerrodelbahn entstehen sollen. In einem 3,5 Hektar großen Gehege sollten die Berberaffen, in einem mit 1.5 Hektar deutlich kleineren Kängurus, Erdmännchen und ein Familienverband Kattas leben. Die Tiergehege sollten mit einem drei Meter hohen Zaun abgetrennt werden.
In der Frielendorfer Gemeindevertretung gibt es eine Koalition aus SPD und CDU. Die SPD hatte sich erst vor wenigen Tagen gegen das Projekt positioniert und damit beim Koalitionspartner für Verwunderung und Unverständnis gesorgt (HNA berichtete).
Uneinigkeit im Parlament
Erstmals sei die Idee zum Affenpark im Dezember 2020 diskutiert worden, rekapitulierte SPD Fraktionsvorsitzender Holger Kraft. Nach einem langen Denkprozess, bei dem die Gemeindevertreter auch den Affenwald der Investoren in Straußberg besuchten, sei die Meinung in seiner Fraktion von anfänglicher Zustimmung zu Ablehnung gekippt.
In vielen Gesprächen mit den Bürgern des Marktfleckens habe die SPD eine eher ablehnende Haltung wahrgenommen. Zu viele Fragen habe der Investor nicht beantwortet. Insgesamt sei das Konzept touristisch nicht vielversprechend genug. „Wir wollen den Silbersee und damit den Naturpark Knüll naturnah und umweltfreundlich weiterentwickeln. Unser Ziel muss der Gesundheitstourismus sein“, erklärte Kraft.

Deutlichere Worte fand Matthias Dittschar von der oppositionellen FWG. Seine Fraktion könne einen Affenpark am Silbersee ethisch nicht vertreten. „Das Zurschaustellen von exotischen Tieren ist aus der Zeit gefallen. Das Vorhaben passt nicht zum sanften Tourismus im Naturpark Knüll“, befand er.

Die Mitglieder der CDU-Fraktion bekannten sich nach wie vor zu dem Projekt. „Hier setzt sich gerade eine laute Minderheit durch“, sagte Fraktionsführer Dietrich Hahn. Die Online-Petition, die gegen den Affenpark gestartet wurde, hätten hauptsächlich Menschen unterschrieben, die nicht aus der Region stammen. Sie sammelte über 4000 Unterschriften gegen das Vorhaben. Das habe politische Ängste beim Koalitionspartner ausgelöst. „Wir wissen nicht, ob die Bevölkerung wirklich dafür oder dagegen ist“, argumentierte Hahn.

Den Standpunkt der FWG könne er nicht nachvollziehen. Dann müssten konsequenterweise alle Zoos in Deutschland geschlossen werden. Besonders ärgerte ihn, dass man einen engagierten Investor ausbremse. „Endlich will jemand investieren, und dann das. So etwas habe ich in 30 Jahren Politik noch nicht erlebt“, meinte Hahn. Das Vorgehen sei dem Investor gegenüber unehrlich. (Philipp Knoch)