1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schwalmstadt

Fünf Kommunen teilen sich Freischnitt und Reinigung des Bahnradwegs

Erstellt:

Kommentare

Radfahren auf dem Bahnradweg kann auch in den kalten Monaten Spaß machen: Unser Archivbild entstand im Februar 2021 bei Loshausen, von links Stefan Bierach, Beate Gumpmann, Heike Neidel und Harald Neidel. Hinten im Bild ist die teils dichte Vegetation entlang der Strecke gut zu erkennen.
Radfahren auf dem Bahnradweg kann auch in den kalten Monaten Spaß machen: Unser Archivbild entstand im Februar 2021 bei Loshausen, von links Stefan Bierach, Beate Gumpmann, Heike Neidel und Harald Neidel. Hinten im Bild ist die teils dichte Vegetation entlang der Strecke gut zu erkennen. © Jörg Döringer

Viele Menschen haben aktuell wieder die Arbeiten am Bahnradweg Rotkäppchenland registriert, und einige fragen nach, ob der Rückschnitt fachgerecht ausgeführt wurde. Wir haben uns bei Neukirchens Bürgermeister Marian Knauff über den aktuellen Stand der Dinge erkundigt.

Neukirchen – Knauff kennt die Bedenken und schickt voran, dass es „wie in jedem Jahr wieder Anfragen hinsichtlich der Pflegearbeiten“ gibt. Es sei ganz klar das Ziel der fünf Anliegerkommunen, möglichst allen Ansätzen und Vorstellungen gerecht zu werden, die zwischen den Erfordernissen der Verkehrssicherheit und den Naturschützer-Hinweisen gelagert sind.

Naturschutzgesetz

Vorauszuschicken sei, dass es das Bundesnaturschutzgesetz grundsätzlich verbietet, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen. Zulässig seien dann nur schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.

Laut Knauff wurden aber bei den in der vorigen Woche ausgeführten Pflegearbeiten weder Gehölze noch Büsche oder Bäume beseitigt oder auf Stock gesetzt, „hier werden Pflegearbeiten im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht ausgeführt, für die die Kommunen verantwortlich sind und auch in der Pflicht stehen“. Es gehe um die Freihaltung des Lichtraumprofiles und der Bankette.

Pflegeplan

Knauff betont, dass es einen mit allen Kommunen abgestimmten Pflegeplan gibt, 90 000 Euro bringen die Anrainerkommunen jedes Jahr für ihren Bahnradweg auf. In den Topf der „Arbeitsgemeinschaft Bahnradweg Rotkäppchenland“ zahlen Schwalmstadt, Willingshausen, Neukirchen, Ottrau und Oberaula ein. Insgesamt sind 36 Streckenkilometer zu pflegen.

Wie auch schon in Vorjahren ist der Forstbetrieb Manuel Schwalm (Seigertshausen) mit den Pflegearbeiten am Radweg beauftragt. Bei der Firma Schwalm handele es sich ein Familienunternehmen, das seit 1990 besteht und das sich gerade auch auf die Thematik von Pflegearbeiten im Zusammenhang mit dem Naturschutz spezialisiert habe.

Die Kommunen seien mit der Ausführung vollständig zufrieden. Das Unternehmen sorgt auch für das Kehren.

Winterpause

Das, so Michael Slabon, Leiter des Bauamts Neukirchen, versieht das Seigertshäuser Unternehmen von Frühjahr bis Herbst im 14-Tage-Rhythmus. Dazu gehöre auch die Abfallentsorgung.

Winterdienst gibt es nicht auf dem Bahnradweg, derzeit ist die Nutzung sehr übersichtlich. Über die Fahrradzählstellen wurde ermittelt, dass in der Kalenderwoche 3 im Bereich Neukirchen täglich minimal vier, maximal 26 Fahrradfahrer vorbeikamen. In der Gemarkung Ottrau waren es täglich zwischen zwei und drei Radlern.

Neue Zählstellen

Die Zählstellen wurden über eine Landesförderung voriges Jahr in den Asphalt eingebaut, sie funktionieren über Induktionsschleifen, erläuterte Slabon. Zum Vergleich: An starken Tagen radeln um die 600 Menschen auf dem Bahnradweg, „er wird also sehr stark angenommen“, so Slabon. Die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft der Kommunen liegt dauerhaft in Neukirchen.

Problem Vandalismus

Mehr als ein großes Ärgernis ist laut Slabon der Vandalismus auf der Strecke. Immer wieder werden zum Beispiel Beschilderungen herausgerissen und zum Teil auch gestohlen. Die Kilometerangaben wurden auf die Fahrbahn aufgebracht, sie immer wieder nachzukaufen erwies sich als sinnlos.

Und, so werde es die Arbeitsgemeinschaft sicher beibehalten, mehr als die 90 000 Euro können und wollen die Kommunen nicht zahlen. (Anne Quehl)

Auch interessant

Kommentare