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Gankino begeistert in Treysa mit Musik und Kabarett

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Franken-Yoga im Gemeindehaus Franz-von-Roques in Treysa: Simon Schorndanner, Maximilian Eder, Johannes Sens und Ralf Wieland begeisterten das Publikum.
Franken-Yoga im Gemeindehaus Franz-von-Roques in Treysa: Simon Schorndanner, Maximilian Eder, Johannes Sens und Ralf Wieland begeisterten das Publikum. © Jochen Schneider

Virtuos beherrschten sie ihre Instrumente und gaben nebenbei Geschichten aus der Heimat zum Besten, womit sie die Gäste gleich zu Beginn in ihren Bann zogen.

Treysa – Ausverkauft. Im evangelischen Gemeindehaus Franz-von-Roques in Treysa war bis auf den letzten Stuhl alles belegt. Grund waren vier Musiker aus Franken, „Die letzten ihrer Art“ so der Ankündigungstitel. Vorgestellt wurden Gankino (der Name stammt von einem bulgarischen Tanz ab) vom Veranstalter des Vereins „Kultur vor Ort - Kulturverein Schwalmstadt“, Winfried Graser.

Wie so viele Künstler hatte die Gruppe 2020 ihre letzten Auftritte absolviert, bevor die Zwangspause durch Corona eintrat und war jetzt froh, wieder auf der Bühne stehen zu können. „Sie kommen aus einer 5500 Einwohner zählenden Kleinstadt in Mittelfranken, Dietenhofen, musizieren seit der Schulzeit und sind seit 16 Jahren musikalisch unterwegs, inzwischen haben sie fünf Alben veröffentlicht“, weiß der Vorsitzende zu berichten.

Simon Schorndanner (Klarinette und Saxofon), Maximilian Eder (Akkordeon), Johannes Sens (Percussion und Trompete) und Ralf Wieland (Gitarre) standen auch gleich im Rampenlicht, jeder ist anders, keine Einheitlichkeit bei der Kleiderauswahl, sondern individuelle Einzelgänger, verbunden durch die Musik ihrer Instrumente.

Wenn sich der Sound der Klarinette in den Vordergrund spielt, wird der Zuhörer an Balkan-Pop erinnert, die Töne der Gitarre könnten in ruhigen Momenten auch von einer Flamenco-Legende stammen. Dazwischen werden Geschichten erzählt. Die Besucher amüsierten sich köstlich über Inhalt und Erzählweise – denn ein Wirt der Heimatgaststätte „Gans“, der immer auf dem Bierglas einschläft, wirft automatisch das Kopfkino an.

Lautet der nächste Musiktitel dann „Hat sich denn der Wirt erhängt, weil er uns kein Bier ausschenkt“, ist das Publikum nicht mehr zu halten, klatscht mit und lässt sich von der Folkband auf der Bühne verzaubern. Auch die Geschichte über Flori Silbereisen riss die Leute zu Lachstürmen hin.

Jeder der Akteure auf der Bühne erzählte wie nebenbei einen Teil der Story. Am Ende ist der Flori zu ihnen gekommen, weil er den Stress nicht mehr aushielt. Die vier haben die Lösung: Frankenyoga. Ruckzuck wird die Umsetzung auf der Bühne demonstriert, die Leute waren begeistert, klatschten erneut im Rhythmus mit, die Band hatte das Publikum im Griff und alle hatten ihren Spaß.

Dazu gehört auch ein Akkubohrer, mit dem griechische Klänge auf der Gitarre gezaubert wurden, echt originell. Die Auftrittsliste der Künstler ist lang und sie sind gern gesehene Gäste auf den Kabarett- und Theaterbühnen. Sie kamen auch in Treysa sympathisch und authentisch rüber, hatten ein ungeheures Musikpotenzial, das von ruhigen Klängen bis hin zu rasanten Melodien reichte.

Immer angereichert mit charmantem Unfug in fränkischem Humor. Ein erfolgreicher und außergewöhnlicher Konzertkabarettabend.(Jochen Schneider)

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