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Der Herr über die feinen Hemden

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Blick in den Shop: Die Geschäftsführer Frank Heynmöller und Jörg Diehl mit Oliver Seidensticker und dem zuständigen Außendienstmitarbeiter Severin-Martin Todorovic (von links).  Foto: Rose
Blick in den Shop: Die Geschäftsführer Frank Heynmöller und Jörg Diehl mit Oliver Seidensticker und dem zuständigen Außendienstmitarbeiter Severin-Martin Todorovic (von links). Foto: Rose

Die Firma Seidensticker ist heute die Hemdenmarke mit dem höchsten Bekanntheitsgrad in Deutschland. Das in der dritten Generation geführte Familienunternehmen – gegründet 1919 von Walter Seidensticker – exportiert mittlerweile in 80 Länder und blickt mit 204 Millionen Euro Umsatz und damit einem Wachstum von 14 Prozent im Jahr 2010 zufrieden in die Zukunft.

Deutschlands bekannteste Hemdenmarke gibt es auch in der Schwalm: Davon überzeugte sich jetzt Inhaber Oliver Seidensticker persönlich und schaute kurzerhand bei der Firma Heynmöller in Treysa vorbei.

Gern erzählt der Bielefelder von der Vision des Großvaters Walter Seidensticker, der eigentlich Schiffskoch werden wollte und schließlich in der Wäschefabrik Dornbusch eine Lehre begann. In einem vier mal vier Meter kleinen Raum seiner elterlichen Wohnung legte er 1919 den Grundstein für das Unternehmen, das bis heute mehr Hemden in Deutschland verkauft hat als jeder andere Anbieter. „Er revolutionierte die so genannte arbeitsteilige Fertigung“, erläuterte Oliver Seidensticker. Nach 40 Jahren kaufte der Seniorchef dann auch die Firma, in der er einst gelernt hatte.

Die Söhne Walter und Gerd waren es, die erstmals ein Hemd zu einer echten Marke machten. Als vorausschauende Pioniere bauten sie für das mittlerweile zu einer Firmengruppe angewachsene Familienunternehmen schon früh ein internationales Beschaffungsnetzwerk auf. Bereits in den 60er-Jahren begann die Produktion im Ausland.

Lizenzen für Joop und Camel

Im Jahr 2004 übernahmen die Cousins Gerd Oliver und Frank-Walter Seidensticker in dritter Generation die Geschäfte. Neben der gleichnamigen Eigenmarke produziert Seidensticker auch für andere Firmen.

Das Unternehmen hat unter anderem Produktionslizenzen für Marken wie Joop und Camel. Gefertigt wird überwiegend in Vietnam. Die Firma beschäftigt 1700 Mitarbeiter, davon 600 in Deutschland. Jährlich fertigen diese knapp 16 Millionen Kleidungsstücke.

Die Strategie der Seidensticker Gruppe ist auf drei Säulen aufgebaut: Marken, private Labels und internationale Lizenzen. „Damit decken wir das komplette Spektrum zeitgemäßer Mode ab“, sagt Oliver Seidensticker. (zsr)

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