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Schwalm-Eder: Forstämter können Nachfrage nicht immer bedienen

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Von: Matthias Haaß, Christina Zapf, Kerim Eskalen

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Nicolas Klippert kniet mit der Motorsäge vor einer Eiche.
Noch steht die Eiche, die der Auszubildende Nicolas Klippert mit der Motorsäge fällen möchte. © Privat

Forstämter können Nachfrage nicht immer bedienen

Schwalm-Eder – Die Nachfrage nach Holz ist nach wie vor groß. Egal ob als Brennholz oder Bau- und Nutzholz – der Handel mit dem nachwachsenden Rohstoff boomt.

Das merken auch die Forstämter von Hessen Forst im Landkreis. Der im vergangenen Jahr prognostizierte, steigende Brennholzbedarf habe sich bestätigt, sagt der Leiter des Neukirchener Forstamts, Florian Koch: „Die Nachfrage hat sich deutlich gesteigert, nahezu verdoppelt. Leider können nicht alle Kunden bedient werden.“

Denn nicht nur Brennholz sei gefragt, sondern auch nach wie vor Bau- und Nutzholz, berichtet Koch: „Die Konkurrenz zwischen der energetischen Verwertung und der stofflichen Verwertung ist enorm.“

Das Ende der Fahnenstange ist aus Sicht des Neukirchener Behördenleiters auch noch lange nicht erreicht. Von einer Normalisierung könne keine Rede sein. Seit vergangenem Herbst steige die Nachfrage nach wie vor kontinuierlich an, so der Mann von Hessen Forst.

Florian Koch Forstamtsleiter
Florian Koch Forstamtsleiter © Hessen Forst

Die Befürchtung, dass die große Holznachfrage vermehrt zu Holzdiebstählen führt, hat sich mit Stand März zumindest im Forstamt Neukirchen nicht bestätigt. Die Zahl der Diebstähle sei nahezu unverändert geblieben, erklärt Koch.

Was die hohe Nachfrage angeht, bestätigen die Forstämter in Melsungen und Jesberg das Bild. „Sie ist seit dem Frühjahr 2022 sehr hoch“, sagt die Melsunger Forstamtsleiterin Petra Westphal. „Seit August haben wir 460 Brennholzbestellungen über das Online-Portal von Hessen Forst erhalten.“ Umgerechnet sind das 3400 Festmeter Holz. Trotz der hohen Nachfrage sei man in Melsungen in der Lage gewesen, alle Anfragen zu bedienen und allen Kunden ein Angebot zu unterbreiten.

„Die Nachfrage im Herbst war riesig“, sagt Ulrich Gerhold vom Forstamt Jesberg. Inzwischen sei sie zurückgegangen: „Wir haben versucht, möglichst alle Kunden zu bedienen.“ Derzeit sei das Forstamt Jesberg allerdings ausverkauft. Deshalb wird es im Bestellformular für Brennholz auf der Webseite von Hessen Forst nicht aufgelistet. Foto: Florian Koch

Abgabe ist begrenzt, Bestellung nur online

Um angesichts der hohen Anfrage möglichst viele Kunden bedienen zu können, wurde die Abgabemenge von Hessen Forst landesweit gedeckelt. Privathaushalte bekommen maximal zehn Festmeter Holz, auch für gewerbliche Kunden wurde die Abgabe begrenzt. „Das Holz soll nicht das Klopapier von morgen werden“, sagt Ulrich Gerhold vom Forstamt Jesberg. Seit 2021 nehmen die Forstämter Bestellungen nur noch über das Online-Portal von Hessen Forst an.

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