Ausbildungsseminar des Kreisfeuerwehrverbands Ziegenhain

In einem Wochenendseminar beschäftigte sich der Kreisfeuerwehrverband Ziegenhain mit modernen Ausbildungsmethoden und der Virtuellen Realität.
Ziegenhain/Willingen – Mit einem Smiley auf der Tafel startete das zweitägige Fortbildungsseminar der Kreisfeuerwehrverbands Ziegenhain in Willingen, und mit einem Lächeln gingen die Teilnehmer nach interessanten Themenbeiträgen wieder auseinander.
Sechzig Feuerwehrleute aus dem Altkreis waren für zwei Tagen in das Sauerland gefahren, um sich weiterzubilden und Netzwerke zu knüpfen. Ein Schwerpunktthema des Seminars war die Zukunft der Feuerwehr. Im Vordergrund stand dabei die Zukunft der Feuerwehrausbildung und -arbeit.
Ausbildung für Führungskräfte
In einer sich verändernden Gesellschaft mit oft sehr unterschiedlichen Arbeits- und Freizeitentwürfen müsse sich auch die Freiwillige Feuerwehr anpassen und weiterentwickeln, betonte der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Ziegenhain, Markus Böse. Dr. Neumeier von der Hessischen Landesfeuerwehrschule stellte den Teilnehmern verschiedene Ansätze vor, die sich teilweise schon heute auf die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren auswirken. Im Fokus stehen dabei zurzeit unter anderem die Möglichkeiten der Virtuellen Realität.
Insbesondere in der Ausbildung von Führungskräften könnten VR-Brillen bis auf die Ebene der Standorte genutzt werden. Bereits heute verfügt der Landkreis über einen Satz VR-Brillen, die vom Land zur Verfügung gestellt wurde.
Christian Nill, der stellvertretende Vorsitzende des KFV, knüpfte daran an und stellte eine Software vor, mit der auf Fotos Einsatzsituationen für die Ausbildung dargestellt werden können. Obergrenzbachs Wehrführer Jörg Bachmann zeigte den Seminarteilnehmern ein Programm, das auf einem Tablet direkt an der Einsatzstelle genutzt werden kann und Stift und Papier ersetzt.
Einsatzstellenhygiene steht im Fokus
Ein weiterer Bereich, der für die Feuerwehren immer stärker an Bedeutung gewinnt, ist das Thema Gesundheit: körperliche und geistige. Claudia Stehl brachte den Feuerwehrleuten die Psychosoziale-Notfall-Versorgung näher. In Stehls Vortrag ging es um die Auswirkung von belastenden Einsätzen auf die Psyche. Probleme und Hilfsmöglichkeiten wurden aufgezeigt und in Gruppenarbeit gemeinsam vertieft. Auch Kim Kolhase vom Regierungspräsidium Kassel hatte Zukunftsthemen im Gepäck. Kolhase stellte ihre Arbeit als Feuerwehr-Zukunfts- und Innovationsbeauftragte vor.
Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung war nur ein Feld, das von der RP-Mitarbeiterin im Vortrag mit Leben gefüllt wurde. In Gruppenarbeiten diskutierten die Feuerwehrleute anschließend über zielgruppengerechte Werbung, aber auch Feuerwehrsport. Ein weiteres Schwerpunktthema war Gesundheitsschutz. Es ist erwiesen, dass die Schadstoffe im Brandrauch gesundheitsschädlich sind. Feuerwehrkrebs ist das Stichwort. Um die Gefahr zu minimieren, bekommt die Einsatzstellenhygiene bei den aktiven Kräften einen immer größeren Stellenwert.
Vorreiter im Altkreis Ziegenhain sind die Wehren aus Schrecksbach und Gilserberg. Beide Wehren stellten ihre Ansätze und Konzepte vor. Absolut nachahmenswerte und zukunftsweisende Projekte, meinte Verbandsvorsitzender Böse.