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Knüll soll sich in den kommenden zehn Jahren entwickeln

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Von: Sandra Rose

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Sie gestalteten den Auftakt der Entwicklung des Naturparkplans im Knüll: von links Annika Wärncke (Büro akp-planung), Judith Walz (Naturpark Knüll), Dirk Noll (Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Hersfeld-Rotenburg), Katrin Anders (Geschäftsführerin Naturpark), Sonja Kunze (akp-planung) und Dr. Nico Ritz (Vorsitzender Zweckverband Knüllgebiet, Bürgermeister Homberg).
Sie gestalteten den Auftakt der Entwicklung des Naturparkplans im Knüll: von links Annika Wärncke (Büro akp-planung), Judith Walz (Naturpark Knüll), Dirk Noll (Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Hersfeld-Rotenburg), Katrin Anders (Geschäftsführerin Naturpark), Sonja Kunze (akp-planung) und Dr. Nico Ritz (Vorsitzender Zweckverband Knüllgebiet, Bürgermeister Homberg). © Alexander Schenk

Viele positive Rückmeldungen gab es laut Geschäftsführerin Katrin Anders bei der Auftaktveranstaltung zum Entwicklungsplan des Naturparks Knüll in Schwarzenborn.

Schwarzenborn – Der Naturpark Knüll soll sich entwickeln – und das mit möglichst vielen Akteuren aus der Region. Das Interesse am Naturpark jedenfalls ist groß, die Auftaktveranstaltung zur Entwicklung des Plans in Schwarzenborn war gut besucht, berichtet Geschäftsführerin Katrin Anders. Mehr als 100 Menschen – etwa anteilig gleich aus den Kreisen Hersfeld-Rotenburg und Schwalm-Eder – diskutierten mit und brachten sich mit ihren Ideen ein. Die Vorschläge wurden in Kleingruppe gebündelt.

Der Naturparkplan gilt als Richtschnur für den Naturpark Knüll und behält Gültigkeit für die kommenden zehn Jahre. Alle Naturparke in Deutschland konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf vier Handlungsfelder: Naturschutz und Landschaftspflege, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Naherholung und nachhaltiger Tourismus sowie Regionalentwicklung.

Naturparks seien vom Land dazu verpflichtet, ein Konzept mit Leitlinien zu entwickeln – als Grundlage für die eine Förderung vom Land, einzelne Projekte könnten jedoch auch über andere Fördertöpfe, beispielsweise Leader, finanziert werden, verdeutlicht Anders.

Mit Blick auf andere Naturparks in Deutschland sei es „schon ungewöhnlich“ als so junger Naturpark – gegründet 2021 – direkt in eine Planung einzusteigen. „Das ist für ein so kleines Team ein echter Kraftakt“, sagt Anders. Darin sehe sie jedoch viele Chancen: „Wir können uns zu einem frühen Zeitpunkt abstimmen, weil wir sehen, dass es auf allen Ebenen Interessierte gibt. Es können Kooperationen entstehen. Es gibt viele, die schon viel machen.“

Wie hoch letztlich das Budget des Naturparks sein wird, vermag Katrin Anders noch nicht zu sagen: „Dafür ist es noch zu früh.“ Zunächst sei eine Abstimmung mit dem Ministerium über Pläne und Projekte nötig – teils werde es eine Flächenförderung, aber auch eine Art Grundfinanzierung geben. Ausschlaggebend sei für die Finanzierung auch, wer der jeweilige Projektträger sei. Das könnten auch Kommunen sein.

Besonders wichtig seien in dem Zusammenhang auch die Landschaftspflegeverbände, die sich aktuell gründeten, ist die Geschäftsführerin überzeugt. Sie seien wichtige Akteure für das Handlungsfeld Naturschutz – in den Projekten sollten die Interessen aller Nutzer des Naturparks berücksichtigt werden, auch die von Landwirtschaft und Forst, erklärt Katrin Anders.

Viele Köpfe sollen kreativ werden

Das Interesse am Park sei groß, bereits angestoßene Ideen würden wohlwollend aufgenommen und es gebe reichlich Ideen, wie der Naturpark attraktiver werden könnte. Auf der Suche nach weiteren Akteuren und Netzwerkern standen die vier Handlungsfelder im Mittelpunkt der Gespräche, es wurde rege diskutiert.

Beim Naturschutz und der Landschaftspflege war beispielsweise einer der angesprochenen Aspekte der Schutz der Nacht, die Lichtverschmutzung. Auch sollen Projekte zum Artenschutz und zur Vernetzung von Biotopen entwickelt werden. „Die Beweidung und vor allem eine neue Gestaltung der Heckenpflege sollen diskutiert werden“, berichtet Anders. Im Blick behalte man dabei besonders die Weiterbildung der Akteure.

Unter dem Stichwort „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wurden Ideen zusammengetragen, die Geschichte und Geschichte erlebbar machen sollen. Hier nennt die Geschäftsführerin nicht nur die Projekte mit Kitas, die bereits liefen, sondern vor allem den Austausch der Generationen, in den Fokus sollen Bauernhöfe und ihre Bewirtschaftung rücken.

Im Bereich Naherholung und nachhaltiger Tourismus sehen die Akteure besonders den Aspekt des sanften Tourismus, „im Einklang mit der Natur“. Hierzu müsse der ÖPNV gestärkt werden, sagt Anders. Als Sorgenkind bewerteten die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung den Bereich Gastronomie. Was nütze der schönste Wanderweg, wenn man nicht einkehren könne.

Mit Blick auf fehlende Fachkräfte müssten hier neue Konzepte entwickelt werden. Gesprochen wurde auch über weitere Wanderparkplätze und Wohnmobilstellplätze sowie die Verknüpfung der Informationen in digitalen Medien. Das Aufgabenfeld Regionalentwicklung füllten Denkanstöße zu den Themen Direktvermarktung, Erneuerbare Energien und Genossenschaften.

Ideen sammeln: Judith Walz (Naturpark Knüll, im Hintergrund) moderierte die Diskussion zum Handlungsfeld „Tourismus und Landschaftspflege“. Im Vordergrund Dorothea Thielen (Landschaftspflegeverband Hersfeld-Rotenburg) und Vera Kolitsch aus Neuenstein.
Ideen sammeln: Judith Walz (Naturpark Knüll, im Hintergrund) moderierte die Diskussion zum Handlungsfeld „Tourismus und Landschaftspflege“. Im Vordergrund Dorothea Thielen (Landschaftspflegeverband Hersfeld-Rotenburg) und Vera Kolitsch aus Neuenstein. © Alexander Schenk

„Deutliche Schwerpunkte wurden bei Bildung und Naturschutz herausgearbeitet“, erklärt Katrin Anders. Klar sei bereits heute, dass es eine Zwischenbilanz der realisierten Projekte geben soll. „Das wird ein Experte machen, der nicht aus der Region kommt – wir möchten auch über den Tellerrand blicken.“

Konkrete Ideen sollen bald umgesetzt werden – dazu gehören Nacht- und Sternenerlebnisse, auch die Fabelwege und Themenwege sind in der Weiterentwicklung. Hier soll sich das Angebot besonders an Familien richten, auch mit dem Thema Barrierefreiheit werde man sich zukünftig stärker beschäftigen müssen, erläutert die Geschäftsführerin. (Sandra Rose)

Workshops sollen Projekte vorbereiten

Der Naturparkplan ist die Richtschnur der Arbeit für die nächsten 10 Jahre. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diesen Plan gemeinsam mit der Geschäftsstelle zu entwickeln. Der Naturparkplan erfasst die aktuelle Situation des Naturparks und definiert Entwicklungsziele für die Zukunft. Im Rahmen von Workshops werden Maßnahmen und Projekte entwickelt.

Dienstag, 14. März: Workshop „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr Ort: Boglerhaus auf dem Knüllköpfchen, Hoher Knüll, 34639 Schwarzenborn

Mittwoch, 29. März: Workshop „Naturschutz und Landschaftspflege“, Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr, Ort: Wildpark Knüll, Im Seckenhain 10, 34576 Homberg (Efze)

Mittwoch, 26. April: Workshop „Nachhaltige Regionalentwicklung“, Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr, Ort: Bistro Netzwerk, Hauptstr. 50-54, 34621 Frielendorf.

Donnerstag, 4. Mai: Workshop „Naherholung und Tourismus“, Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr, Ort: Parkhotel zum Stern, Hersfelder Str. 1, 36280 Oberaula

Dienstag, 16. Mai: Workshop „Naturschutz und Landschaftspflege“ Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr Ort: Buchcafé, Brink 11, 36251 Bad Hersfeld

Mittwoch, 24. Mai: Workshop „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr, Ort: Pavillon des Umweltbildungszentrum Licherode e.V., Lindenstraße 14, 36211 Alheim-Licherode. sro

Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 0 66 77/ 93 99 04 0 oder info@knuell.de

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