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Mehr Geburten an neuer Frauenklinik in Ziegenhain geplant

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Schwalm-Eder. Die Frauenklinik mit der Gynäkologie und Geburtsstation ist in Homberg geschlossen worden und nach Ziegenhain umgezogen. Weil sich am neuen Standort auch das Einzugsgebiet vergrößert hat, soll sich die Zahl der Entbindungen deutlich erhöhen.

Das erklärten Asklepios-Regionalmanager Dr. Dirk Fellermann und der Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Dr. Hans-Harald Riedel. In den vergangenen Jahren kamen in Homberg jedes Jahr etwa 400 Kinder zur Welt, 500 sollen es mittelfristig in Ziegenhain werden.

Diese Zahl sei realistisch, weil sich der Einzugsbereich unter anderem in Richtung Neustadt, Alsfeld und Stadtallendorf erweitert habe, sagte Riedel. Vor allem türkische Schwangere aus Stadtallendorf sollen mit Begleitung in ihrer Muttersprache in Ziegenhain entbinden. Im Bereich der Inneren Medizin werde sich im Klinikum Homberg sowohl in der stationären als auch ambulanten Versorgung nichts ändern, sagte Fellermann. „Das bisherige Leistungsangebot bleibt im vollen Umfang erhalten“, betonte der Regionalmanager.

Das gelte sowohl für das operative chirurgische und orthopädische Spektrum als auch die Angebote der niedergelassenen Ärzte in der Klinik. Auch die gut eingeführte Elternschule mit Angeboten wie Geburtsvorbereitungskurse bleibe in Homberg und bekomme zusätzliche Räume. Eine Filiale der Elternschule werde in Ziegenhain eingerichtet. Wie die nach dem Umzug in Homberg leer stehenden zwei Stationen genutzt werden, kläre sich in absehbarer Zeit, sagte Fellermann.

38 Mitarbeiter ziehen mit um

• Mit dem Umzug der Asklepios-Frauenklinik wechselt auch das Personal dieser Abteilung von Homberg nach Ziegenhain: Davon betroffen sind 38 Mitarbeiter – sieben Ärzte mit Chefarzt Prof. Dr. Hans-Harald Riedel an der Spitze, zwölf Hebammen mit Ramona Neumann als Leitender Hebamme sowie 19 Mitarbeiter im Pflegedienst.

• Im Klinikum Schwalmstadt sind 422 Mitarbeiter beschäftigt, im KlinikumHomberg 120 Mitarbeiter.

• Die Geburtshilfe kann jeden ersten Dienstag im Monat, 19.30 Uhr, bei einem Informationsabend besichtigt werden. (jkö) Information: Tel 06691/ 799-460 (Kreißsaal), Tel. 06691/ 799-470 (Wochenstation).

Premiere mit Amy Sophie

Für die neue Frauenklinik mit Geburtsstation und Gynäkologie am Asklepios-Klinikum Ziegenhain war die erste Geburt standesgemäß. Sabrina und Thorsten Persau kommen passenderweise ebenfalls aus Ziegenhain und konnten dort kürzlich ihre Tochter Amy Sophie in die Arme schließen.

Während das genau 3430 Gramm schwere und 51 Zentimeter große Baby mit seinen Eltern bereits wieder nach Hause umgezogen ist, müssen die 38 Mitarbeiter der neuen Frauenklinik in anderthalb Jahren erneut Kisten packen. Erneuter Umzug Dann soll der neue Anbau fertig sein und sich die Frauenklinik vergrößern, erklärte Asklepios-Regionalmanager Dr. Dirk Fellermann. Derzeit sind sechs Zimmer mit Einzelbetten für die Mütter eingerichtet, Anfang 2012 sollen es 14 Betten sein.

Auf der gleichen Ebene wird ein Kreißsaal-OP an die Geburtsstation angeschlossen, der derzeit noch eine Etage tiefer liegt. Am neuen Standort im Klinikum Ziegenhain stehen zwei Kreißsäle und ein Entbindungsraum zur Verfügung. Für Wassergeburten gibt es ein großes Becken – etwa jede zehnte Schwangere nutzt diese Möglichkeit, sagte Chefarzt Prof. Dr. Hans-Harald Riedel. Beleggeburten sind ebenso möglich wie ambulante Entbindungen. In einen Babyraum kann der Säugling vorübergehend abgegeben werden, wenn die Mutter erschöpft ist.

Generell gilt aber das so genannte „Rooming In“-Verfahren: Die Kinder bleiben bei den Müttern auf dem Zimmer. Geändert hat sich durch den Umzug auch bei Notfällen das Ziel des Baby-Notarztwagens. Im Notfall nach Marburg Von Homberg aus wurden Kliniken in Kassel angesteuert, von Ziegenhain aus sind es nun die entsprechenden Universitätskliniken in Marburg. „Eine Frauenklinik gehört in das größte Krankenhaus“, sagt Dr. Dirk Fellermann zur neuen Station, und das größte Klinikum im Schwalm-Eder-Kreis sei nun mal in Ziegenhain. Deswegen sei der Klinik-Standort in Homberg nicht gefährdet.

In den vergangenen Jahrzehnten seien bereits so viele Grabreden auf Ende der Klinik in der Kreisstadt gehalten worden, die seien gar nicht mehr zu zählen, meint der Regionalmanager.

Von Jürgen Köcher

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