Seigertshausen: Neuer Dorfladen in alten Räumen

Noch ist es im Dorfladen von Stefan Dörfling in Seigertshausen recht übersichtlich. Backwaren, Zeitschriften, Eier, Eis und Kaffee füllen wenige Regale des Ladens, dazu ein Paketshop und Reinigungsannahme.
Seigertshausen – Aber Sortiment und Services sollen stetig wachsen. Auch Fleisch, Gemüse, Obst und Getränke will der 38-jährige Inhaber bald anbieten.
Vorigen Montag eröffnete der gelernte Einzelhandelskaufmann den Laden und nach den ersten Wochen ist er sehr zufrieden: „Ich erlebe viel Dankbarkeit, die Rückmeldungen sind durchweg positiv.“ Am Wochenende standen zahlreiche Kunden vor dem Laden Schlange, „es spricht sich rum, und es kommen auch Leute aus den umliegenden Dörfern, die keinen Laden mehr vor Ort haben“.
Ende 2020 hatte Dörfling die Büros seines Logistikunternehmens Two Do It Services UG in den Räumen des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes in der Dorfmitte untergebracht. Nachbarn und Bekannte regten immer wieder an, die Räume wieder als Lebensmittelfläche zu nutzen.
Idee
Die Idee zum Dorfladen entstand also eigentlich durch die Seigertshäuser selbst. Auch die Corona-Pandemie hat ihren Beitrag geleistet: „Wir hatten fast keine Aufträge und haben uns dann entschieden den Laden zu eröffnen – als zweites Standbein sozusagen“, sagt Dörfling. Das städtische Förderprogramm zur Reduzierung von Leerstand und für die Ansiedlung von Einzelhandel möchte er nutzen, die Prüfung läuft.
Dass es das Richtige ist, steht für Dörfling, den es vor acht Jahren von Siegen nach Seigertshausen verschlug, aber fest: „Ich bin mit viel Herzblut dabei und habe viel Energie reingesteckt.“ Auch Bürgermeister Marian Knauff ist überzeugt: „Ich freue mich, dass Stefan Dörfling jetzt richtig durchstarten kann. Mit seinem kleinen Geschäft leistet er einen großen Beitrag für die Grundversorgung im Ort. Der Markt ist eine absolute Bereicherung für Seigertshausen“.
Regionalität
Regionalität soll in dem kleinen Laden eine große Rolle spielen: Backwaren aus Homberg und Kaffee, geröstet in Schwarzenborn, sind schon im Sortiment. „Wir möchten die Erzeuger unterstützen“, erklärt Dörfling. „Wir wollen kleine Flächen anbieten, auf denen Produkte von Menschen, die in der Umgebung wohnen, präsentiert werden können.“
Der Laden solle ein Treffpunkt werden – ein Ort, wo sich die Menschen austauschen können. „Das gehört zu jedem Dorf dazu“, sagt er weiter und lächelt. Damit sich Kunden auch mal auf einen Kaffee hinsetzen können, sollen in den nächsten Wochen weitere Tische vorm Laden aufgestellt werden. „Es ist richtig schön, wie die Kinder draußen rumlaufen und ihr Eis essen“, freut er sich, „das bringt Leben ins Dorf“.
Zukunft
Wie die Zukunft des Ladens aussieht, ist für Dörfling klar: „Das baut sich Stück für Stück auf und entwickelt sich so, wie die Bewohner des Ortes das wollen.“ Derzeit wird nur knapp die Hälfte der vorhandenen Ladenfläche genutzt, die also noch erweitert werden kann. Im Moment stemmt der Ledige den Betrieb noch alleine, will aber Mitarbeiter einstellen und auch ein Lieferservice steht im Konzept. Außerdem habe er dann auch längere Öffnungszeiten geplant. (Kira Müller)
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag 6.30 Uhr bis 12.30 Uhr und Sonntag von 7 Uhr bis 11.30 Uhr.