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Partnerschaft ist kein Thema - Solidarität mit der Ukraine dennoch groß

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Von: Matthias Haaß

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Jens Nöll
Jens Nöll © Archivfoto: Holger Kraft

Auch im Schwalm-Eder-Kreis gibt es bislang mit Gudensberg nur eine Kommune, die seit 2016 engere Kontakte mit dem osteuropäischen Land geknüpft hat. Wohlgemerkt bereits Jahre vor Beginn des russischen Angriffskriegs im vergangenen Februar.

Schwalm – Städtepartnerschaften zwischen Kommunen im Altkreis Ziegenhain und der Ukraine sind nach wie vor kein Thema. Man pflege seit achtzehn Jahren eine intensive Partnerschaft mit der Gemeinde Saint Gervais sur Roubion in Frankreich, sagt Schwarzenborns Bürgermeister Jürgen Lieberman.

Eine Städtepartnerschaft könne nicht nur auf dem Papier bestehen, eine Partnerschaft müsse gepflegt werden. „Für uns als kleine Stadt ist es daher nicht möglich, einer zweiten Partnerschaft in diesem Fall mit der Ukraine gerecht zu werden.“ Ähnlich die Begründung im Marktflecken Frielendorf.

Man habe eine mögliche Städtepartnerschaft in Erwägung gezogen, sagt Bürgermeister Jens Nöll: „Es hat interne Besprechungen gegeben mit dem Ergebnis, dass eine weitere Partnerschaft für Frielendorf aktuell nicht in Frage kommt. Frielendorf hat bereits zwei Städtepartnerschaften.“

Partnerschaften müssten langfristig mit Leben gefüllt werden und benötigten einen breit gefächerten Austausch, so Nöll weiter „Für die Größenordnung des Marktfleckens Frielendorf ist eine weitere Partnerschaft nicht zu stemmen.“ Auch in den anderen Kommunen im Altkreis stehen Städtepartnerschaften mit dem vom Krieg betroffenen Land zumindest aktuell nicht auf der Agenda.

Die Solidarität mit der Ukraine und den Menschen ist hingegen nach wie vor in der Region groß. Zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr ein Tanklöschfahrzeug aus Ziegenhain in die Ukraine gespendet. Schwalmstadt steht bei Hilfsaktionen in engem Kontakt mit Gudensberg und unterstützt auf diese Weise Hilfsaktionen – auch finanziell.

Solidarisch zeigen sich die Kommunen des Altkreises zudem im Umgang mit Geflüchteten. In Oberaula haben zu Zeit beispielsweise 85 Ukrainer eine vorübergehende Heimat gefunden. (Matthias Haaß)

Ministerium bietet Unterstützung an

Das Entwicklungsministerium hilft Kommunen dabei, sich gegenseitig zu helfen. Über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) wird seit 2014 die kommunale Entwicklungszusammenarbeit mit der Ukraine gefördert. Zu Kriegsbeginn wurde eine Unterstützungsstelle für Kommunen eingerichtet. Auch hilft die SKEW beim Finden von Partnerkommunen, organisiert den Erfahrungsaustausch und bietet finanzielle Unterstützung für die Partnerschaftsarbeit an. may

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