Praxis Orth sammelt Zahngold für den Erhalt der Totenkirche

Satte 37 000 Euro sind in den vergangenen Jahren durch Spenden in der Zahnarztpraxis Orth in Treysa für die Sanierung und Instandhaltung der Totenkirche zusammen gekommen. Auch jetzt übergab das Ärzteteam wieder 4005,13 Euro an Pfarrerin Anne Imhof (Franz- von-Roques). Die evangelische Kirche verwaltet das Vermögen des früheren Fördervereins, der einzig für die Sanierung des Wahrzeichens gegründet wurde.
Treysa – Die Stadtpfarrkirche St. Martin – der ursprüngliche Name der Totenkirche – wurde 1265 eingeweiht. Doch schon zu Zeiten der Reformation wurde sie vernachlässigt und der Verfall der einst schönen Pfeilerbasilika nahm seinen Lauf, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bereits vor 170 Jahren war der Kirchenbau derart marode, dass er abgerissen werden sollte – doch schon damals regte sich Widerstand in der Treysaer Bürgerschaft. Die halbherzigen Sanierungsversuche der Vergangenheit führten jedoch auch in den folgenden Jahren nicht zu einer grundlegenden Verbesserung der Bausubstanz.
Mit Blick auf den Hessentag 1995 in Schwalmstadt stand erneut ein Abriss im Raum. Diesmal gründeten engagierte Bürger den Förderkreis Totenkirche, der sich gemeinsam mit der Stadt Schwalmstadt und der evangelischen Kirchengemeinde für den Erhalt und die Bestandssicherung der Kirchenruine einsetzen wollte.
Der Einsatz zeigte Wirkung, denn in den folgenden 13 Jahren konnte der fast 800 Jahre alte Sakralbau nicht nur gesichert werden, sondern präsentiert sich nun auch als schmuckes Vorzeigeobjekt. Für die Sanierungskosten von etwa 2,5 Millionen Euro steuerte der Förderverein gut ein Fünftel aus Spendengeld dazu.
Mittlerweile wurde der Förderkreis aufgelöst. Das Vereinsvermögen verwaltet die Kirche, die sich gemeinsam mit der Stadt Schwalmstadt im Kuratorium „Bestandssicherung Totenkirche“ um die notwendigen Arbeiten kümmert. Zuletzt gab es nicht nur Witterungseinflüsse, die den Bau nicht guttaten, sondern auch Vandalismus-Schäden.
Aktuelles Projekt ist immer noch das Gebeinhaus, weil sich dort vor einiger Zeit der Boden gesenkt hat. Darüber hinaus läuft eine Versuchsphase, wie man der Verschmutzung durch Tauben entgegenwirken kann. „Etwa vier- bis fünftausend Euro müssen pro Jahr aufgewendet werden, deshalb sind wir bis heute auf Spenden angewiesen“, erklärt Pfarrerin Anna Imhof.
Weiter unterstützen werden das Projekt Dr. Ulrike Orth, Dr. Karsten Orth und Sohn Florian Orth. „Patienten, die ihr Zahngold spenden wollen, können zwischen drei Verwendungszwecken wählen“, erklärte Ulrike Orth. Viele entschieden sich für den Erhalt der Totenkirche. „Wir freuen uns über die Identifikation mit dem Treysaer Wahrzeichen.“ sro