Schützenverein Verna-Allendorf investiert 42 000 Euro in digitale Technik

Das Trefferergebnis werde in Echtzeit auf dem großen Fernseher im Gastraum des Vereins gezeigt, freut sich Karsten Meiser, Vorsitzender des SV Verna-Allendorf 1929.
Verna/Allendorf – Auch im Schießsport ist Digitalisierung kein Fremdwort. Dank moderner Technik eröffnen sich für Schützen vielfältige Möglichkeiten. Der Schützenverein Verna-Allendorf kann für Training und Wettkämpfe nun eine elektronische Zielerfassung nutzen. Davon profitieren nicht nur die Sportler, sondern auch Zuschauer.
Dank neuer Technik ist die Zeit der in den Schießständen gespannten Zugseile vorbei. Früher wurde auf diesen Mechanismus die Zielscheibe bewegt. Nach jedem Schuss musste der Schütze die Karte zurückholen, um das Ergebnis auswerten zu können. Das ist jetzt anders.
Nach dem Schuss wertet ein Rechner den Treffer aus und zeigt das Trefferbild auf einem Bildschirm mit Touchscreen direkt an. So viel Technik hat ihren Preis. Über 42 000 Euro habe der Verein in die Technik investiert, sagt der Kassierer des Vereins Volker Lotz: „Im Altkreis Fritzlar/Homberg ist es die dritte Anlage dieser Art.“
Bei der Finanzierung gab es Unterstützung von Land, Kreis, Gemeinde und Landessportbund. 40 Prozent der Kosten trägt die Vereinskasse. Außerdem unterstützte die VR Partnerbank das Vorhaben mit einer Spende in Höhe von 1500 Euro.
Vor zehn Jahren machten sich die Schützen erstmals Gedanken über die Digitalisierung des Schießstandes im Schützenhaus oberhalb von Verna. Damals habe man solch ein System bei der Deutschen Meisterschaft gesehen, erinnert sich der Jugendwart Norbert Berge.
„Seit dieser Zeit haben wir uns mit der Materie beschäftigt.“ Konkret wurde es dann 2018. „Da stand unser grober Plan“, so der Vereinsvorsitzende. „Auf der Jahreshauptversammlung haben wir unser Konzept dann den Mitgliedern vorgestellt. Dafür gab es große Zustimmung.“
2020 lagen die Genehmigungen für die Fördermittel vor und im Spätsommer 2020 konnte die Ausstattung - zwölf elektronische Anlagen und das Schützeninformationssystem - bestellt werden. Vorangegangen war eine Testphase. Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich der Einbau und auch der Betrieb war nur eingeschränkt möglich.
„Wir haben die Technik von Dezember 2020 bis März 2021 in Kleinstgruppen installiert“, erinnert sich der Vorsitzende. Erst mit Abflauen der Pandemie in diesem Jahr ist die vollumfängliche Nutzung möglich. Man habe die Hoffnung, dass durch die Digitalisierung Nachwuchs für den Schießsport nachhaltig begeistert werden kann, betont der Jugendwart.
„Wir wollen Mitglieder Gewinnen aber auch halten. Unser Verein soll für alle Altersklassen attraktiv sein.“ In diese Richtung zielt auch die Flexibilität der neuen Anlage. Mit entsprechenden Sportgeräten sei das sogenannte Lichtpunktschießen möglich, sagt Meiser. Dadurch dürfen bereits Kinder unter zwölf Jahren an den Schießsport herangeführt werden.
Apropos Attraktivität: Im Grunde sei es auch möglich, die Ergebnisse live auf das Smartphone oder eine Homepage zu übertragen, erklärt der Vorsitzende und fügt augenzwinkernd an: „Wenn wir denn eine stabile Internetanbindung im Schützenhaus hätten.“ Was nicht ist, kann ja noch werden.
In Kürze soll im Marktflecken Frielendorf der Ausbau des Glasfasernetzes beginnen. Davon könnten auch die Sportanlagen profitieren. mha
Termin: Die Übergabe der Anlage ist für Sonntag, 2. April, um 10.30 Uhr geplant. Gäste sind herzlich willkommen. In der darauffolgenden Woche findet das traditionelle Ostereierschießen statt. Montag bis Donnerstag jeweils ab 19 Uhr im Schützenhaus in Verna.