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Schwalm-Eder: Mehr Radunfälle im Kreis

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Von: Matthias Haaß

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Freizeitaktivitäten wie Fahrrad fahren, sind im Wald möglich, auch wenn in der Region ein Wolf lebt. Archi
Freizeitaktivitäten wie Fahrrad fahren, sind im Wald möglich. © Pia Malmus

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Statistische Landesamt eine deutliche Steigerung bei den Fahrradunfällen – besonders gravierend war die Zunahme der Zahl der Unfälle mit Pedelecs, umgangssprachlich besser bekannt als E-Bike. 961 Verletzte gab es laut Statistik 2022 in Hessen, das sind 28 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Schwalm-Eder. Auch für den Schwalm-Eder-Kreis kann die Polizei diese Entwicklung bestätigen: Gab es 2021 im Landkreis 49 Unfälle mit 34 Verletzten, waren es im vergangenen Jahr 81, davon 69 mit Personenschäden. Eine deutliche Zunahme. 57 Unfälle ereigneten sich mit normalen Fahrrädern, 22 mit Pedelecs – beinahe eine Verdoppelung gegenüber 2021. Es gebe mehr Pedelecfahrer und dementsprechend auch mehr Unfälle, erklärt Ulrich Wüstenhagen, Vorsitzender vom ADFC Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder: „Da die Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Infrastruktur für den Radverkehr auch nicht annähernd damit Schritt gehalten hat, ist der Anstieg bei den Zahlen nicht verwunderlich.“

Die oft angeführte Unsicherheit einiger Pedelecfahrer im Umgang mit dem Gerät spiele sicher auch eine Rolle – ebenso wie das höhere Durchschnittsalter. Letzteres spiele naturgemäß bei der Schwere der Verletzungen eine Rolle, so Wüstenhagen.

Pendler nutzen vermehrt Rad

Grund für die Zunahme der Unfälle bei den Zweirädern sei der deutlich angestiegene Fahrradverkehr, vermutet auch der stellvertretender Leiter des Verkehrsdienstes, Polizeihauptkommisar Uwe Zinn: „Die Corona-Pandemie führte zu mehr Individualverkehr, die Nutzung des Fahrrades, gerade für kürzere Wegstrecken, wurde interessanter.“ Auch die aktuell drastisch gestiegenen Energiekosten würden eine Rolle spielen, meint Zinn: „Viele Pendler nutzen seitdem das Fahrrad, teilweise auch in Verbindung mit dem ÖPNV.“

2022 gab es zwei Unfälle mit E-Scootern, das sind zwei mehr als im Vorjahr. E-Scooter würden im Kreis noch eher eine untergeordnete Rolle spielen, so Zinn auf Anfrage. Aus polizeilicher Erfahrung würden sich zwar mehr Unfälle mit E-Scootern ereignen, diese würden aber oft bagatellisiert und fänden sich damit nicht in der Statistik wieder. „Im städtischen Bereich stellen die E-Scooter durchaus ein Problem dar, hier sind im Verhältnis sehr viel mehr Fahrzeuge unterwegs, weil diese für die sogenannte „letzte Meile“ genutzt werden“, erklärt Uwe Zinn.

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