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775 Jahre Dittershausen: Große Feier am 13. und 14. Mai

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Von: Sandra Rose

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Die Dittershäuser stehen in Arbeitskleidung beisammen mit Schubkarre, Rechen und Besen.
Die Dittershäuser haben am vergangenen Wochenende ihr Dorf ordentlich aufgehübscht und freuen sich zum Jubiläum auf viele Besucher. © Alexander George

Dittershäuser in Feierlaune: Am Wochenende vom 13./14. Mai feierte der Schwalmstädter Stadtteil seine 775-Jahrfeier. Das Fest war ein Jahr lang vorbereitet worden.

+++ Update vom 15. Mai: Ein ganzes Jahr lang hatten ein Festausschuss und viele Dittershäuser Vereine wie der Jubiläumschor, der Förderkreis Alte Schule, Feuerwehr und weitere geplant – der Lohn war ein rundum gelungenes Fest. Mehr in unserer Fotostrecke:

+++ Erstmeldung vom 9. Mai: Dittershausen – Neben dem Festausschuss beteiligen sich Dittershäuser Vereine wie der Jubiläumschor, der Förderkreis Alte Schule, Feuerwehr und weitere. Für den gut 250-Seelen-Ort ein ordentlicher Kraftakt – soll sich das Dorf doch von seiner besten Seite zeigen. Ortsvorsteher Alexander George ist optimistisch und überzeugt: „Für unseren kleinen Ort stellen wir ordentlich etwas auf die Beine.“

Im Februar zogen fürs Planungsteam jedoch kurz dunkle Wolken auf. Kritischer Punkt war das Sicherheitskonzept. „Wir hatten Sorge, was da auf uns zukommt und ob das finanziell überhaupt machbar ist“, berichtet George. Gemeinsam mit der Stadt, dem Ordnungsamt und der Polizei habe man jetzt aber eine tragfähige Lösung gefunden. „Alle Stellen waren sehr hilfsbereit und wir fühlen uns gut beraten“, erklärt der Ortsvorsteher.

Gefeiert werden soll übrigens für und mit dem Dorf – zwei Veranstaltungen richten sich ausschließlich an die Dittershäuser, etwa ein historischer Dorfrundgang. Der wurde zusammen mit dem stadtgeschichtlichen Arbeitskreis entwickelt. Es gibt erste Überlegungen, ob er nach dem Jubiläum öffentlich angeboten werden soll. Für den Tanzabend am Samstag und den Stehenden Festzug am Sonntag wünschen sich die Dorfbewohner möglichst viele Gäste aus der Region.

Was Dittershausen ausmacht, sind drei wesentliche Merkmale. Das wichtigste ist der Wald, erklärt Alexander George. „Wir sind das kleinste Dorf, zählen aber von der Gemarkungsgröße her zu den größten.“ Auch Energie spielt durch die Mühle eine wichtige Rolle.

Man sieht die Mühle ein Stück entfernt durch Bäume hindurch fotografiert.
Die 1747 erbaute Mühle mit Wasserkraftwerk ist gleichzeitig auch ein Säge- und Hobelwerk und produziert Strom. © Sandra Rose

Der Ortsvorsteher nennt als neue Projekte eine Beteiligung am nahen Windpark und das Projekt Nahwärme, was in Arbeit ist. Auch die Landwirtschaft ist im Ort noch präsent – fünf Landwirte, die meisten im Nebenerwerb, konzentrieren sich auf den Ortskern. Richtung Friedhof ist in den 1980er-Jahren die sogenannte „Siedlung“ entstanden – ein Neubaugebiet.

George lobt den Zusammenhalt im Dorf, man könne sich beispielsweise bei Pflanz- und Pflegeaktionen schon auf die Dittershäuser verlassen. Beim Jubiläum sei aus jedem Haus mindestens ein Helfer vertreten. „Alle, die können, helfen auch mit“, sagt er. Und so manches Fest zieht auch ordentlich Besucher an – beliebt sind über den Ort hinaus das Maifeuer und das Kartoffelfest.

Das Jubiläumsschild zeigt historische Gebäude des Dorfes, sowie eine Storch, der an einem Fluss sitzt.
Hobbykünstlerin und „Dorfmalerin“ Anita Dörrbecker hat das Jubiläumsschild im Ort gestaltet. In der Alten Schule hat sie eine Dauerausstellung. © Sandra Rose

Mittelpunkt ist im Dorf die Alte Schule: Die aus dem Jahre 1864 stammende Schule wurde 2010 saniert, seinerzeit mit Geld aus dem Konjunkturpaket. Viele Dittershäuser hatten schon zuvor beim Ausbau eines Jugend-Vereinsraumes tatkräftig mitgeholfen. Es bildete sich ein Förderkreis, der bis heute das Haus, dass der Stadt gehört, pflegt. Hier treffen sich Vereine ebenso wie im daneben stehenden Dorfgemeinschaftshaus, was ebenfalls noch rege genutzt werde, erklärt George. Letztlich würden auch viele private, größere Feste in der Alten Schule gefeiert.

In unmittelbarer Nachbarschaft blickt regelmäßig ein Storchenpaar auf die Dittershäuser – der Horst wurde vor 25 Jahren, zur 750-Jahrfeier, installiert. Seitdem wird er besucht. Zu den Blickfängen im Ortskern gehört eine Trockenmauer, die die Doppel-S-Kurve säumt – ihr Steinkraut leuchtet in bunten Farben. Die Mauer wurde im Zuge der Straßensanierung in den 2000er-Jahren abgetragen und später wieder aufgebaut. Dass es schmuck aussieht, ist den Dorfbewohnern überall wichtig – alle städtischen Flächen, auch der Heckenschnitt, werden weitestgehend von Dittershäusern gepflegt und mit viel Liebe bepflanzt und sauber gehalten.

Man sieht das Dorf Dittershausen aus einer Vogelperspektive.
Etwa 250 Menschen leben im Stadtteil Dittershausen, immer noch gibt es einige Landwirte, die meisten im Nebenerwerb. © Jörg Döringer

Hintergrund: Jubiläumstanz und Stehender Festzug

Samstag, 13. Mai: ab 20 Uhr Jubiläumstanz mit der Band „live7en“ im Festzelt

Sonntag, 14. Mai: ab 12 Uhr Stehender Festzug bis 17 Uhr

Themengebiete Landwirtschaft, Wald und Jagd, Energie, Feuerwehr/THW, Kunstausstellung, Fotoausstellung, klassisches Handwerk wie Schmied, Zimmermann, Schuster, Spinner, „Fressgass’“ und Gartencafé, Tag der offenen Tür im Wasserkraftwerk/Säge- und Hobelwerk, Hüpfburgen, Lernort Natur, Kletterturm, Kinderschminken und vieles mehr.

Info: Hierfür wird die Ortsdurchfahrt gesperrt, Parkplätze sind ausgeschildert.

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