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Flexibler Konfirmation feiern: Kirche zeigt sich offen für neue Termine

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Von: Matthias Haaß

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Zur Konfirmation bekommen die jungen Menschen viele Karten mit Glückwünschen. © picture alliance / dpa

Die Pandemie hat auch die Konfirmationen verändert. Die Termine verschoben sich bis in den Sommer. Bei Eltern und Konfirmanden kam diese Flexibilität gut an.

Schwalm-Eder – War es vorher die Regel, das Konfirmationsfest kurz nach Ostern zu feiern, hatte sich das in den vergangenen drei Jahren gezwungenermaßen verändert. Auch in Zukunft möchten die evangelischen Kirchen beim Zeitpunkt der Konfirmationen flexibel bleiben. Das bestätigen die drei Dekane gegenüber der HNA. Corona habe manche Gemeinden dazu veranlasst, ihre Konfirmandenzeit grundsätzlich zu bedenken, heißt es aus dem Kirchenkreis Schwalm-Eder.

Noch immer werde zwar bevorzugt der Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten gewählt, aber mittlerweile werden Konfirmationen an Sonntagen bis hin zu den Sommerferien gefeiert, weiß Dekanin Sabine Tümmler: „In all diesen Fällen deckt sich die Zeit des Konfirmandenunterrichts zum großen Teil mit dem achten Schuljahr und die Konfirmation findet damit in der Zeit des Erreichens der Religionsmündigkeit der Jugendlichen statt.“ Letztendlich obliegt die Entscheidung, wann Konfirmation gefeiert wird, den jeweiligen Kirchenvorständen. Zentrale Vorgaben gebe es im Kirchenkreis nicht, sagt Dekan Christian Wachter aus Ziegenhain: „Einige Gemeinden achten inzwischen gerne darauf, dass die Konfirmationstermine nicht in den Osterferien liegen.“ Konfirmationen im Herbst seien dann aber doch die Ausnahme, so Sabine Tümmler.

Es gebe eine landeskirchliche Empfehlung, die Hauptkonfirmandenzeit ganz auf das achte Schuljahr zu konzentrieren und dementsprechend die Konfirmationen am Ende des Schuljahres kurz vor den Sommerferien zu feiern, erklärt Christian Wachter: „Einzig die Richtzahl von 60 Zeitstunden ist für die Konfirmandenzeit seitens der Landeskirche vorgegeben.“

Der Termin stehe hinter dem Grundgedanken der Konfirmation ohnehin zurück, findet der Melsunger Dekan Norbert Mecke: „Wir feiern Gottes „Ja“ zu den Jugendlichen und deren persönlicher Antwort am Ende einer hoffentlich inspirierenden Konfirmandenzeit.“ Wichtig sei es, dass die Familien Planungssicherheit für die Vorbereitung ihrer Feiern haben, betont Mecke. Aus diesem Grund werde oft bei den ersten Elternabenden schon die Terminierung besprochen.

Hintergrund: Ursprung liegt in Ziegenhain

Bei der Einführung der Konfirmation in der Landgrafschaft Hessen wurde durch Vermittlung von Landgraf Philipp von Hessen 1539 in der Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung festgelegt, dass die Konfirmationen an den großen Festtagen stattfinden sollten. Orientiert an dieser Vorgabe sei es nicht unwahrscheinlich, dass die ersten Konfirmationen an Pfingsten stattgefunden haben, weiß Dekan Christian Wachter: „Das wäre dann am 25. Mai 1539 gewesen.“ 

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