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Gärten für alle in Treysas Altstadt

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Planen monatliche Pflanzaktionen und suchen Mitstreiter: von links Sophie Bernhardt, Inge Fleschenberg, Mario Pagliese, Philipp und Adam Sojka und Noemi de Swart.
Planen monatliche Pflanzaktionen und suchen Mitstreiter: von links Sophie Bernhardt, Inge Fleschenberg, Mario Pagliese, Philipp und Adam Sojka und Noemi de Swart. © regina ziegler-dörhöfer

In Treysa soll ein Bürgergarten enstehen. Geplant sind monatliche Pflanzaktionen. Die Organisatoren suchen Mitstreiter.

Treysa. Mit Spaten, Schaufel und jeder Menge Pferdemist rückte die Initiative Bürgergarten am Samstagvormittag an, um ein kleines Gartenstück in der Wagnergasse zu einem Gartenkleinod zu verwandeln. „Wir wollen keine Schrebergartenmentalität, aber die Menschen der Altstadt sollen aus dem Grün der Altstadt einen Mehrwert erfahren“, so die Idee von Sophie Bernhardt und Philipp Sojka.

Das Gartenstück liegt in unmittelbarer Nähe der Wohngemeinschaft Mondhof in der Wagnergasse und soll Initialzündung für weitere Bürgergärten-Projekte werden. Aus einfach Paletten, ein bisschen Farbe, Astschnitt, Pferdemist und Erdaushub wurden die ersten Grundlagen für Kräuterhochbeete geschaffen und die Grasnarbe eines angehenden Gemüsefeldes wurde abgetragen. „Dort könnten Kartoffeln, Erbsen und Co. wachsen“, meint Sophie Bernhardt, die die Bürgergärten-Aktion vor allem als Begegnungsstätte für die Bewohner der Altstadt sehen möchte.

Der Altstadt neuen Glanz geben

„Die Altstadt ist vernachlässigt. Jeder macht seine Tür hinter sich zu. Es wird Zeit, dass die Menschen wieder mehr Zeit miteinander verbringen. Die Bürgergärten sind für alle Menschen der Altstadt offen“, so Bernhardt. Demnach soll niemand nur Kräuter und Gemüse für seinen Eigenverbrauch anbauen, sondern einen Mehrwert für die Allgemeinheit schaffen. „Treysa ist eine mittelalterliche Stadt, in der Handel getrieben wurde und die autark leben konnte. Zeit, ihr etwas von ihrem alten Glanz zurückzugeben“, findet Philipp Sojka, der dabei nicht von einem Disney-Idyll träumt, aber dennoch den ein oder anderen Grünstreifen und verwilderten Garten mit neuem Leben erfüllen möchte. „Vielleicht gibt es ein paar Ableger an Obststräuchern, die wir pflanzen können und die im Sommer dann zum Naschen einladen“, so Bernhardt. Vermutlich gebe es in der Altstadt Menschen, die aus Zeit- oder Altersgründen die Gartenpflege nicht selbst übernehmen können, andere wiederum hätten Zeit und Interesse an einem Garten, haben aber kein Grundstück. „Wenn wir die Menschen vernetzen können, ist es ein Gewinn für alle“, sagt Sojka.

Auf dem ersten Bürgergartenstück in der Wagnergasse soll etwa einmal im Monat zu gemeinsamen Gartenaktionen geladen werden, um so Stück um Stück einen Blühstreifen anzulegen, Vogelhäuschen und Insektenhotels aufzustellen. „Der Garten soll keine Hochglanzoptik erhalten. Auch mit einfachen Mitteln kann man viel erreichen“, sagen Bernhardt und Sojka, die in ihrem Modellgarten auch alternative Bepflanzungstechniken in Säulenoptik vorstellen möchten: „Jeder noch so kleine Balkon kann einen grünen Beitrag leisten. In Zeiten des Klimawandels muss umgedacht werden“.

Inge Fleschenberg hatte sich der ersten Aktion als Altstadtbewohnerin angeschlossen, kennt sie den Ansatz der grünen Altstadt doch auch aus anderen Städten wie Kassel oder Bad Kissingen. „Davon profitieren alle“, ist Fleschenberg überzeugt. Wer die Initiative mit Werkzeug- oder Pflanzenspenden und weiteren Ideen unterstützen möchte, kann über einen Scancode am Gartenzaun des Bürgergartens Kontakt zur Initiative aufnehmen. (Regina Ziegler-Dörhöfer)

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