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Lichtblick Nordhessen startet mit Augenarztpraxis in Treysa

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Von: Sandra Rose

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Das Team: von links Simone Nuhn, Adelina Hasanaj, Helene Fix, Sabine Glänzer, Augenarzt Amine Elloumi, Jasmin Küntzer und Jennifer Sterz.
Das Team: von links Simone Nuhn, Adelina Hasanaj, Helene Fix, Sabine Glänzer, Augenarzt Amine Elloumi, Jasmin Küntzer und Jennifer Sterz. © Lichtblick MVZ Nordhessen

Die Lichtblick MVZ Nordhessen GmbH mit 15 Standorten in Hessen und Thüringen hat in dieser Woche eine neue augenärztliche Praxis im Ärztehaus in Treysa, Schimmelpfengstraße 4, eröffnet. MVZ steht für Medizinisches Versorgungszentrum. Und zwar in den früheren Räumlichkeiten von Dr. Hartmut Hoin, der in den Ruhestand ging.

Treysa. Auf HNA-Anfrage teilt das Unternehmen mit, dass der Augenarzt Amine Elloumi in Schwalmstadt tätig sein wird. Geboren in Saudi-Arabien, studierte er in Rumänien und erlangte in Deutschland seine Approbation im Jahr 2014. Nach Stationen in Gießen und Fulda gehört er seit April 2022 zum Ärzteteam der Lichtblick MVZ Nordhessen und betreute Patienten in Bad Hersfeld und Melsungen. Laut der Unternehmensseite spricht Elloumi neben Deutsch auch Arabisch, Französisch, Rumänisch und Englisch. Seine Schwerpunkte liegen in der Behandlung des Grauen Stars, der medikamentösen Therapie von Netzhauterkrankungen, Lidchirurgie sowie in der Laserbehandlung des vorderen und hinteren Augenabschnittes.

Keine offene Sprechstunde geplant

Der Praxisablauf sieht aktuell keine offene Sprechstunde vor, Termine sind nach vorheriger, telefonischer Vereinbarung möglich. Das Spektrum umfasst laut des Unternehmens konservative und operative Behandlungen, wobei Operationen in den eigenen Zentren in Kassel und Bad Hersfeld organisiert werden. Man habe die Praxis nach modernen Richtlinien neu eingerichtet und ausgestattet, teilt das Versorgungszentrum weiter mit. Patienten könnten beispielsweise den sogenannten Nachstar, eine relativ häufige Komplikation nach der Operation am Grauen Star, mittels Laser behandeln lassen.

Auch das Verfahren der Fluoreszenzangiographie – hierbei lassen sich Gefäße der Netzhaut darstellen – soll bei der Diagnose verschiedener Netzhauterkrankungen helfen. Vorherige Patienten der Praxis Hoin wurden nicht automatisch übernommen oder angeschrieben: „Das ist ein kompletter Neustart und jeder Patient ist uns willkommen“, sagt Simon-David Haß, Business Operations Manager. Man sei froh, besonders in ländlichen Gebieten die augenärztliche Versorgung verbessern zu können. Der Kassenarztsitz sei mit der Praxisaufgabe von Dr. Hoin frei geworden. Vermieterin der Praxis ist die Hephata Diakonie. Auch hier ist man zufrieden mit der Nachfolge im Ärztehaus: „Wir freuen uns, dass das durch uns konzipierte und gebaute Gesundheitszentrum auch weiterhin eine wichtige Säule in der medizinischen Versorgung der Region ist“, so Johannes Fuhr, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit.

Sechs Praxen und elf Ärzte im Kreis

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen erhebt regelmäßig Daten zur ambulanten Versorgung, auch von Fachärzten. Sie werden quartalsweise aktualisiert.

Insgesamt zeigt sich für ganz Hessen sowohl in der haus- als auch in der fachärztlichen Versorgung, dass es zunehmend schwieriger wird, den Status Quo der ärztlichen Versorgung in der Fläche zu erhalten. Durchschnittlich könnten bis zum Jahr 2030 46,33 Prozent der allgemeinen Fachärzte im Schwalm-Eder-Kreis altersbedingt ausscheiden, heißt es im aktuellen Dossier „Fokus Gesundheit“ der KV.

Die fachärztliche Versorgung in Hessen zeigt in ihrer Gesamtschau noch eine gute flächendeckende Versorgung. Der höchste Nachbesetzungsbedarf im Landkreis liegt bei der Fachgruppe der Nervenärzte vor. Hier liegt der Nachfolgebedarf im Jahr 2025 bei 46,75 Prozent. Die KV weist den Versorgungsgrad durch Augenärzte im Kreis mit 97,30 Prozent aus, es gibt sechs Praxen und elf Ärzte, 1,5 freie Sitze. Zum Vergleich: 2020 lag der Versorgungsgrad noch bei 103,60 Prozent.

Als Anhaltspunkt für Unterversorgung gilt laut Bedarfsplanungs-Richtlinie bei Hausärzten ein Versorgungsgrad von unter 75 Prozent und bei Fachärzten ein Versorgungsgrad von unter 50 Prozent. Jedoch bedarf es immer einer gesonderten Feststellung der Unterversorgung durch den Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen, heißt es weiter. (sro)

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