Schwälmer Andre Dittrich ist Vizeweltmeister im Angeln

Gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen Oliver Bender, Robin Kirchhof und Timo Quillmann (alle aus Südhessen) war Andre Dittrich aus Röllshausen in Südafrika im Method-Feedern erfolgreich.
Mokopane/Schwalm – Die Schwalm hat einen Vizeweltmeister – und zwar im Angeln. Mit einem Gesamtfanggewicht von über 400 Kilogramm Fisch belegte das deutsche Team bei der Method-Feeder-Weltmeisterschaft den 2. Platz. „Zwölf Nationen nahmen an dem Wettbewerb teil“, berichtet Dittrich unserer Zeitung.
Fischfreundlich
Beim Methode-Feederen werden die Fische nach dem Fang wieder in das Gewässer zurückgesetzt. Es sei eine fischfreundliche Art des Angelns, erklärt der Röllshäuser. Der Köder befindet sich nicht am Haken, sondern oberhalb. Auf diese Weise verschlucke der Fisch den Haken nicht, sondern er verhake sich in der Regel in der Unterlippe des Tieres, so Dittrich: „99 Prozent überleben.“
Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika wurden die gefangenen Fische begutachtet und dann teilweise in Kormoran-geschädigten Gewässern wieder ausgesetzt.
Bereits mit fünf Jahren entdeckte Dittrich das Angeln für sich. Mittlerweile ist er 45 Jahre alt und Mitglied beim SFV Knüll-Neukirchen. Methode-Feederen betreibt er seit 15 Jahren.
Qualifikation
Um an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, musste sich das deutsche Team erst durch eine Qualifikation einen Startplatz erkämpfen. Der Vorentscheid war in Socourt in Frankreich. Mit einem ersten Platz sei das Ticket für Südafrika gesichert gewesen, erzählt Andre Dittrich.

Südafrika
Im Dezember fand dann in Südafrika die zweite Method-Weltmeisterschaft statt. Das deutsche Team wurde von Thorsten Küsters, Marvin Schubert und Uwe Kirchhof betreut. Mit dabei hatten die Angler acht Ruten und zweimal 23 Kilogramm sonstige Ausrüstung. Nach zehnstündigem Flug Richtung Johannesburg erreichte die Mannschaft den O.R. Tambo Flughafen. Es folgte eine dreistündige Fahrt Richtung Mokopane zum Nyl Dam, das Heimatgewässer der Limpopo Freshwater Bank Angling Association (LIMFBAA).
Der See habe eine hervorragende Wasserqualität und eine blühende Fischpopulation in einem gesunden Ökosystem und sei daher für die Weltmeisterschaft sehr gut geeignet gewesen, berichtet der Röllshäuser.
Vorbereitung
Vor Ort wurden alle Rollen mit neuen Schnüren bespult, Angelhaken in verschiedenen Größen und Vorfachstärken gebunden, die Sitzkiepen in Empfang genommen und auf jeden einzelnen Angler eingestellt und vorbereitet. Man sei gemeinsam mit den anderen Nationen in Lodges in einer Hotelanlage untergebracht gewesen, sagt Andre Dittrich: „Es war wie eine große Familie und sehr fair.“
Um sich auf den Wettkampf vorzubereiten und die Gegebenheiten an dem südafrikanischen See einschätzen zu können, sprach das deutsche Team mit Einheimischen und probierte verschieden Taktiken aus.

Bei dem Angelvergleich traten pro Nation vier Angler an. Es gab vier Sektoren mit je zwölf Anglern. Die Regel ist einfach: Der Angler mit den meisten Fischen und dem höchsten Fanggewicht gewinnt. Jeder bekommt die Punkte nach dem Gewicht der Fische. Die Wertung der Punkte erfolgt von eins bis zwölf, wobei der Beste einen Punkt und der schlechteste zwölf Punkte erhält. Der schwerste Fisch der Deutschen war ein Wels mit zwölf Kilogramm. Die Wertung laufe über zwei Tage, so der 45-Jährige: „Wir hofften, dass wir am Ende der beiden Wettkampftage eine Mannschaft mit einer niedrigen Quersumme sind, um unter den Top Fünf zu landen.“ Es sollte anders kommen.
Wettkampf
„Wir starteten am Anfang mit vier verschiedenen Futtersorten, unterschiedliche Entfernungen sowie verschiedene Futterrhythmen, um ein Bild vom Wasser und dem Beißverhalten der Fische zu bekommen, erzählt der Röllshäuser: „Mit Thorsten Küsters hatten wir einen erfahrenen Coach an unserer Seite. Da er schon mehrere WM gefischt hatte, war er uns eine große Hilfe, was die Umsetzung der Strategien betraf.“ Bereits der erste Wettkampftag lief für das deutsche Team gut. Die vier Angler landeten hinter Ungarn und Rumänien auf dem 3. Platz.
Am zweiten Tag verbesserte sich das Team noch einmal, überholte die Rumänen und schob sich auf den 2. Platz. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl, welches jedem von uns eine Gänsehaut verlieh, es wurden sogar einige Freudentränen vergossen“, erinnert sich der 45-Jährige. (Matthias Haaß)