Auf der Landstraße zwischen Gilserberg und Treysa wurde das Auto eines Mannes zwischen umgefallenen Bäumen an der Weiterfahrt gehindert – es blieb nur noch der Notruf, da es weder vor- noch zurückging. Die Feuerwehr Sachsenhausen habe die Lage erkundet, der Mann habe sich aber unverletzt aus seiner misslichen Situation befreien können, berichtetet Neuwirth unserer Zeitung: „Wir haben uns dann dazu entschlossen, die Straße abzusperren.“ Um die Einsätze besser koordinieren zu können, kam auch die Führungseinheit der Feuerwehr Gilserberg zum Einsatz.
In der Gemeinde Schrecksbach beseitigten die Einsatzkräfte gegen 6.41 Uhr an der Abfahrt B454/Salmshausen einen umgestürzten Baum mit der Kettensäge. Die Frielendorfer Brandschützer hatten bis Donnerstagmittag zu tun. Die Einsatzkräfte der Ohetalgemeinde mussten zu vier Einsätzen mit dem Stichwort „H1 Baum auf Straße“ ausrücken.
Bis zur Mittagszeit zählte die Statistik der zentralen Leitstelle in Homberg 52 sturmbedingte Feuerwehreinsätze. Da das Sturmereignis angekündigt war, wurde die Leitstelle in der Nachtschicht sowohl in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und von Donnerstag auf Freitag mit einem Disponenten zusätzlich besetzt und damit von zwei auf drei verstärkt. In der Tagschicht leisteten laut Landkreis dann fünf Mitarbeiter Dienst.
Durch herabfallende Gegenstände von einem Dach wurde in Fritzlar ein 40-Jähriger am frühen Donnerstagmorgen am Kopf verletzt. Der Mann musste zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus nach Kassel eingeliefert werden, teilte Polizeisprecher Jens Breitenbach mit.
Die Mitarbeiter der Straßenmeistereien von Hessen Mobil waren auch im Schwalm-Eder-Kreis seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Sie kontrollieren das gesamte Streckennetz auf seinen verkehrssicheren Zustand und räumten – dort, wo es nötig war – in Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren umgestürzte Bäume und Äste von den Straßen.
Man beobachte stetig die Wetterlage, so Marco Lingemann, Sprecher bei Hessen Mobil: „Ab Freitagnachmittag ist wieder Sturm mit orkanartigen Böen vorhergesagt. Die Straßenmeistereien von Hessen Mobil bleiben in Bereitschaft.“
+++ 12 Uhr: Schwalm. Gegen 4 Uhr war für viele Einsatzkräfte im Altkreis Ziegenhain die Nacht vorbei. Sturm „Ylenia“ ließ Bäume umstürzen und sorgte im beginnenden Berufsverkehr für Behinderungen. Insbesondere in Straßenabschnitten, die durch Waldgebiete führen, lagen Bäume auf der Fahrbahn.
Wie Gilsbergs Gemeindebrandinspektor Oliver Neuwirth berichtetet, habe es in der Hochlandgemeinde bislang neun Einsatzstellen gegeben. Auf der Landesstraße von Gilsberg nach Treysa wurde ein Auto von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Der Fahrer sei nicht verletzt worden, so Neuwirth: „Wir haben uns dann dazu entschlossen, die Straße abzusperren.“
Auch am Donnerstagvormittag gab es für die Einsatzkräfte keine Ruhe. Durch die vom Deutschen Wetterdienst angekündigten orkanartigen Böen wurden immer wieder vereinzelt Bäume umgeworfen. Gegen Mittag musste die Feuerwehr Obergrenzebach auf der Kreisstraße 124 Richtung Großropperhausen tätig werden.
Im Landkreis Marburg Biedenkopf zählte die Polizei ab etwa 3.30 Uhr 20 Meldungen im Zusammenhang mit dem Sturm. Meistens handelte es sich um abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume. In einem Fall wehte es einen Hochsitz auf die Straße.
Betroffen war nach Polizeiangaben der gesamte Landkreis. Bislang gab es keine Meldungen über Verletzte. Nachdem ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war, kam es in Münchhausen und am Christenberg zu einem Stromausfall.
Um kurz nach 4 Uhr kollidierte ein Lastwagen auf der Hauptstraße in Gladenbach Mornshausen mit einer durch den Sturm bereits abgeknickten Ampel. Außerdem ist durch umgestürzte Bäume die Landstraße 3288 zwischen Bottenhorn und Rachelshausen und die Bundesstraße 453 in Holzhausen gesperrt. Aufgrund der Wetterlage sei weiterhin mit erheblichen Behinderungen, plötzlich auftretenden Hindernissen oder umherfliegenden Gegenstände zu rechnen, so ein Polizeisprecher.