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Hazienda: Erinnerungen an eine Kult-Diskothek in Nordhessen

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Blick über die Tanzfläche, zu dieser Zeit gab es noch die lehmbraunen Abgrenzungen rund herum, die an den Stil einer mittelamerikanischen Hazienda erinnerten.
Blick über die Tanzfläche, zu dieser Zeit gab es noch die lehmbraunen Abgrenzungen rund herum, die an den Stil einer mittelamerikanischen Hazienda erinnerten. © Döringer, Jörg

An die Rockabende in der Treysaer Diskothek Hazienda haben viele Menschen noch intensive Erinnerungen. Nach unserem Bericht erreichten uns alte Fotos, Kommentare und Schilderungen.

Schwalm – Auf große Resonanz ist unsere Berichterstattung über die Hazienda-Rockabende gestoßen. Die Konzertinitiative „Die Schwalm rockt“ um Thorsten Laabs hatte sich ein Revival vorgenommen, die Redaktion hatte per Aufruf um Infos und Erinnerungen gebeten.

DJ Wilfried Schmidt 1975: Damals führte er die legendären Rockabende montags und donnerstags ein. Archi
DJ Wilfried Schmidt 1975: Damals führte er die legendären Rockabende montags und donnerstags ein. Archi © privat/Repros

Alfred Berlet (75) aus Schenklengsfeld-Wippershain rief in der Redaktion an und erzählte, wie er als junger Wehrpflichtiger 1971 die soeben eröffnete Diskothek in der Friedrich-Ebert-Straße erlebt hatte. Insgesamt sei das eine schöne Zeit gewesen damals. Seine heutige Ehefrau Roswitha aus Olberode war bereits dabei, und auch deren Schwester mit ihrem Freund, auch sie heirateten später. In kleinen Gruppen sei man in die Hazienda gegangen, um die laute Musik und das Tanzen zu genießen. Auch die US-Soldaten, die in zwei der Kasernenblöcke auf dem Harthberg untergebracht waren, hatten die Hazienda als Ziel, sie bevorzugten Cola-Whisky.

Auch Stamm-Discjockey: Heinz Knoch,
Auch Stamm-Discjockey: Heinz Knoch, © aus den Siebzigern. Auch er stammt wie Schmidt aus Wasenberg.

Das Leben sei für die jungen Soldaten hart gewesen mit täglichen Märschen, zum Beispiel zum Schießplatz in Florshain. Abends sei er im eigenen Pkw, einem für 400 D-Mark erstandenen DKW-Junior, in der Schwalm unterwegs gewesen, „Soldaten ohne Auto und teils von weit her kamen kaum weg“. So erinnert sich Berlet auch an eine Speisegaststätte in Loshausen, „da gab es Riesenschnitzel, gebraten auf einem holzgefeuerten Herd“, ein Geheimtipp unter den Soldaten.

Auch unser freier HNA-Mitarbeiter Jörg Döringer war als einer aus dem großen Jahrgang 1964 oft Besucher, er war hier auch selbst als DJ aktiv, „mit den damaligen Discjockeys Wilfried Schmidt und Jürgen Knauff, beide aus Wasenberg, war ich gut befreundet. Es waren tolle Zeiten, ich erinnere mich gern an diese Zeiten zurück“. Jürgen Knauff sei für die Musik an den Samstagabenden verantwortlich gewesen, Wilfried Schmidt machte über lange Zeit an bis zu vier Abenden Musik.

Bei der Classic-Rock-Nacht im heutigen Kokoon Club: Über 250 Rockfans waren voriges Wochenende dabei, es wird an einem Fortsetzungskonzept gearbeitet.
Bei der Classic-Rock-Nacht im heutigen Kokoon Club: Über 250 Rockfans waren voriges Wochenende dabei, es wird an einem Fortsetzungskonzept gearbeitet. © Thorsten Laabs

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