Berufsschulcampus in Ziegenhain bietet Ausbildung an

Viele Wege führen mittlerweile zum Beruf des Erziehers. Auch am Berufsschulcampus in Ziegenhain ist eine Ausbildung möglich, heißt es aus der Schule.
Ziegenhain. An zwei Beispielen wird deutlich, wie das funktionieren kann: Hanna Hucke startete beispielsweise motiviert nach ihrem Realschulabschluss im Jahr 2015 in die Ausbildung zur Sozialassistentin. Doch im zweiten Ausbildungsjahr brachen privat schwere Zeiten für sie an, ihre schulischen Leistungen litten, sie brach die Ausbildung ab. Die im selben Jahr begonnene Lehre zur zahnmedizinischen Fachkraft absolvierte Hucke dann mit Willensstärke und Energie.
Einige Zeit arbeitete die junge Frau in einer Zahnarztpraxis. Immer häufiger dachte Hanna Hucke jedoch an ihr Praktikum beim ambulanten Pflegedienst während ihrer Sozialassistenz-Ausbildung und sehnte sich nach der sinnstiftenden Arbeit ganz nah am Menschen. Sie wechselt von der Zahnarztpraxis in den „Alten Gutshof“ in Hephata, um dort mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten und ließ sich schlussendlich doch zur pädagogischen Fachkraft ausbilden.
Berufsschulcampus: Theorie und Praxis
Im Sommer 2021 begann sie als „Quereinsteigerin“ die vollschulische Ausbildung zur Erzieherin in Ziegenhain. „Die richtige Entscheidung“, sagt sie heute, kurz vor dem Abschluss.
Eine Art „Notfall“-Praktikum führte Lucas Müller in die Ausbildung zum Erzieher am Berufsschulcampus. In der 9. Klasse absolviert er auf Anraten seiner Mutter ein Praktikum in der Kindertagesstätte „Am Eulenturm“ in Fritzlar, obwohl er zunächst keine Lust darauf hatte. Schnell spürte er, dass ihm die Arbeit mit Kindern viel Spaß machte. Im Sommer 2019 begann Müller seine Ausbildung zum Sozialassistenten in Ziegenhain. Im „Corona-Jahrgang“ entfiel jedoch das zweite Praktikum während der Ausbildung. Der junge Mann erkannte, wie wichtig ihm eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis war – eine vollschulische Ausbildung zum Erzieher kam für ihn daher nicht in Frage.
Berufsschulcampus: Praxisintegrierte vergütete Ausbildung
Nach seinem Abschluss zum Sozialassistenten bewarb er sich erneut in der Kita „Eulenturm“ um einen Ausbildungsplatz im Rahmen der praxisintegrierten vergüteten Ausbildung (PivA) und gleichzeitig um einen Schulplatz am Berufsschulcampus. Seit vergangenem Sommer besucht Lucas Müller montags bis mittwochs die Schule, donnerstags und freitags arbeitet er in der Kita. Anders als Hanna Hucke erhält er eine Ausbildungsvergütung – dafür hat er anstatt der regulären Schulferien 30 Tage Jahresurlaub. „In manchen Momenten ist diese duale Ausbildung schon herausfordernd, aber die schönen Erfahrungen in der Praxis wiegen alle Anstrengungen auf“, sagt er.
Der Berufsschulcampus bietet die Ausbildung zum Erzieher sowohl in Vollzeit als auch praxisintegriert vergütet (PivA) an. Interessierte wenden sich an heine@berufsschule-schwalmstadt.de und vereinbaren einen Beratungstermin. Bewerbungen können postalisch oder per E-Mail-Adresse eingereicht werden. Die Fachschule für Sozialwesen ist nach AZAV zertifiziert, somit können auch Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit eingelöst werden, heißt es aus der Schule. sro