Zwei Wehren betreuen A 49-Abschnitt zwischen Treysa und Neuental

Die zwei Feuerwehren Schwalmstadt und Borken betreuen den A 49-Abschnitt zwischen Treysa und Neuental. Seit Ende Juni 2022 endet die Autobahn bei Treysa.
Schwalmstadt/Neuental/Borken – Vor knapp einem Jahr wurde der A 49-Autobahnabschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt freigegeben. In den vergangenen Monaten ist der Verkehr ohne größere Vorkommnisse auf dem 11,8 Kilometer langen Teilstück geflossen.
Wie der Landkreis auf Anfrage der HNA mitteilte, gab es auf der Straße bislang erst einen Feuerwehreinsatz. Dass die Feuerwehren nach schweren Unfällen – vergleichbar auf der A 7 – mit hydraulischem Rettungsgerät gefordert waren, kam bislang glücklicherweise noch nicht vor.
Die Einsatzpläne
Daher könne man auch noch nicht sagen, ob die im Vorfeld aufgestellten Planungen für Feuerwehreinsätze bis ins Detail funktionieren, so ein Kreissprecher: „Diese Evaluierung können wir erst durchführen, wenn eine größere Anzahl von Einsätzen analysiert werden kann, ein Einsatz ist dazu nicht ausreichend.“
Die Kritik
In jüngster Zeit hatte es an den Feuerwehreinsatzplanungen für den Autobahneinsatz vor allem im Internet Kritik gegeben. Festgemacht insbesondere an den für die Autobahn zuständigen Wehren. Manche Kommentatoren waren der Ansicht, dass direkt an der Autobahn angrenzende Feuerwehren schneller Hilfe leisten könnten als die aktuell zuständigen Wehren aus Borken und Schwalmstadt.
Die Zuständigkeit
Von der Anschlussstelle Schwalmstadt bis zur Anschlussstelle Neuental-Bischhausen in Fahrtrichtung Kassel erfolgte die Gesamtzuweisung an die Feuerwehr Schwalmstadt. Dazu gehört auch die Tunnelanlage Frankenhain in Fahrtrichtung Kassel.
Auf der anderen Straßenseite ist die Feuerwehr Borken für die Sicherheit zuständig, genauer gesagt zwischen der Anschlussstelle Borken und der Anschlussstelle Schwalmstadt in Fahrtrichtung Marburg. „Dazu gehört auch die Tunnelanlage in die entsprechende Fahrtrichtung“, so der Kreissprecher.
Zusätzlich ist die Feuerwehr Borken bis Wabern – in Fahrtrichtung Kassel – zuständig. Und das, obwohl es auch andere Feuerwehren entlang der Autobahn gibt.
Die Kriterien
Ausschlaggebend ist in diesem Fall nicht unbedingt die Zeit, sondern die Ausstattung. „Auf der Autobahn gilt keine Hilfsfrist“, so der Kreissprecher. Schnell gehen muss es natürlich trotzdem.
Die Zuweisung
Welche Feuerwehren für einen Autobahnabschnitt verantwortlich sind, wird weder von den Anliegerkommunen noch vom Landkreis bestimmt. „Die Zuweisung erfolgt von Seiten des Regierungspräsidiums Kassel. Ausbildungsstand, Ausstattung und Tagesalarmsicherheit spielen hier eine Rolle“, erklärt der Landkreissprecher. Weitere Feuerwehren können maximal unterstützen, heißt es aus dem Kreishaus.
Mit Blick auf die Landkarte betrifft das im Fall der A 49 unter anderem die Wehren in Jesberg, Neuental und Bad Zwesten. Grundlage für die Zuweisung ist das Hesssische Brand- und Katastrophenschutzgesetz. Den Begriff Autobahnfeuerwehren gibt es in Hessen in dem Sinne nicht, gesprochen wird vielmehr von einer „Feuerwehr mit überörtlichen Aufgaben“.
Der Tunnel
Der A 49-Abschnitt Schwalmstadt/Neuental hat mit dem Frankenhainer Tunnel auch noch ein spezielles Straßenbauwerk, das besondere Ausrüstung und Ausbildung erforderlich macht – einmalig im Landkreis. Die zuständigen Autobahnfeuerwehren sind für Brandeinsätze im Tunnel unter anderem mit Langzeitpressluftatmern ausgestattet. Im Gegensatz zu den im Normalfall gut 30 Minuten Einsatzzeit können Atemschutzgeräteträger bis zu 60 Minuten arbeiten.
