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Schwarzenbörner übten mit Mörsern in Wildflecken

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Von: Sylke Grede

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Drei Soldaten schießen mit einem Mörser. Es ist ein großer Feuerball zu sehen.
Übungsszenario in Wildflecken: Mit dem 120-Millimeter-Mörser können die Trupps Ziele in Entfernungen über 6000 Meter treffen. © Bundeswehr / Torben Schreiber

Das Schwarzenbörner Jägerbataillon übte auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken mit dem Führungskorps der Panzerbrigade 21 „Lipperland“.

Wildflecken/Schwarzenborn – Bei der Übung ging es um ein besonderes Schießverfahren, das im Notfall zum Einsatz kommt, wenn die dafür vorgesehenen Spezialisten nicht einsatzbereit sind. Dieses Notverfahren nennt sich im Bundeswehrjargon „Sehstreifenverfahren“. Damit kann das Artillerie- oder Mörserfeuer durch die Kampftruppe selbstständig ins Ziel gelenkt werden.

Ausgewählte Teilnehmer erhielten an diesem sonnigen Herbstnachmittag in Wildflecken die Gelegenheit, das Standardverfahren „live“ auszuprobieren. Das Übungsszenario: Das Ziel, auf das geschossen werden soll, wird über Funk an die Feuerleitstelle weitergegeben. Die Information enthält neben den Koordinaten und der Beschreibung der Feindkräfte auch Beobachtungen zum jeweiligen Ziel. Auf diesen Angaben beruhend wird die Zielachse berechnet, damit die Mörser mit ihrem Steilfeuer verteilt den gesamten Raum abdecken, den sie treffen sollen.

Nach der Meldung der Feuerbereitschaft eröffnen die Steilfeuer-Profis den Angriff auf die gemeldeten Feindkräfte. Durch genaue Schussbeobachtung durch die Kampftruppe kann das Steilfeuer so verlagert werden, dass alle Treffer im Zielraum liegen.

Weiterbildung von Kompaniechefs und Zugführern

„Diese Brigadeweiterbildung richtet sich vornehmlich an Kompaniechefs und Zugführer der Kampftruppe, die dieses Verfahren im Gefecht zwingend beherrschen müssen“, erklärt Oberstleutnant Michael S. vom Stab der Panzerbrigade 21. Der ausgebildete Artilleriestabsoffizier kennt die Grundsätze der taktischen Feuerunterstützung im Detail.

Für Hauptmann Felix E. bot die Weiterbildung der Augustdorfer Kampftruppenbrigade eine große Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des Mörserzuges der 5. Kompanie seinen Kollegen aus den Schwesterbataillonen näher zu bringen: „Ich freue mich, dass wir im scharfen Schuss unter Beweis stellen konnten, dass der 120-Millimeter-Mörser keinesfalls zum „Alten Eisen“ gehört“, betont der Zugführeroffizier.

Mörserschießen erfordert körperliche Anstrengung

Mörserschießen sei eben noch echtes Handwerk und körperlich enorm fordernd. Der Mörser ist eine Vorderlader-Steilfeuerwaffe und unterstützt hauptsächlich den Kampf der Infanterie gegen Flächenziele. Neben Sprengpatronen werden mit ihm auch Leuchtpatronen für die Gefechtsfeldbeleuchtung und Nebelpatronen verschossen, die dem Feind die Sicht erschweren.

Mit einem Gesamtgewicht von 160 Kilo ist der Mörser keinesfalls ein Leichtgewicht. Der ständige Wechsel der Feuerstellungsräume sowie der Feuerkampf mit dem Vorderlader-Mörser einschließlich der Ladetätigkeiten verlangen den Männern des Mörserzuges aus Schwarzenborn einiges ab. Trotzdem sind die Soldaten um ihren Zugführer Felix E. stolz auf ihre Fähigkeiten. Mit einer Reichweite von über sechs Kilometern unterstützten sie die Kampftruppen der Brigade mit Mörserfeuer bei Tag und Nacht.

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