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Treysa: Verkehrschaos vor der Eckhard-Vonholdt Grundschule

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Von: Matthias Haaß

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Autochaos vor der Eckhard-Vonholdt Grundschule in Treysa. Jetzt sollen Kontrollen und ein Mobilitätskonzept Abhilfe schaffen.
Autochaos vor der Eckhard-Vonholdt Grundschule in Treysa. Jetzt sollen Kontrollen und ein Mobilitätskonzept Abhilfe schaffen. © Nicole Steuber

Das Verkehrschaos vor der Eckhard-Vonholdt-Grundschule hat wieder einmal einen negativen Höhepunkt erreicht und sorgt in der Elternschaft für Debatten. Zu den Stoßzeiten – morgen und mittags – stehen die Autos oftmals in Dreierreihe in der Pestalozzistraße. Selbst auf dem Schulhof sei schon geparkt worden, berichtet Schulleiterin Barabara Kaufmann-Wechsel.

Treysa. Die Phänomene Elterntaxi und Helikoptereltern lassen sich vor der Schule sehr gut beobachten. Mutter Nicole Steuber findet das Verhalten so mancher Eltern unmöglich. Insbesondere morgens sei es eine Katastrophe: „Das ist das komplette Verkehrschaos.“ Auch von den eigentlich geltenden Verkehrsregeln – in der Straße herrscht ein absolutes Halteverbot – lassen sich die Autofahrer nicht abschrecken. „Die Schilder bringen nichts“, erzählt Nicole Steuber beim Ortstermin vor der Schule. Das Ganze sei nicht nur chaotisch, sondern teilweise für die Grundschulkinder gefährlich: „Da gibt es ganz heikle Situationen.“

Neu ist die gefährliche Verkehrslage vor der Grundschule nicht. Das sei schon so gewesen, als ihre heute 15-jährige Tochter auf der Schule gewesen sei, bedauert Nicole Steuber.

Gründe für das Verhalten mancher Eltern seien wohl Bequemlichkeit und Ignoranz, meint die dreifache Mutter: „Es ist ihnen wohl auch einfach egal.“ So mancher habe morgens vor der Schule einfach einen Tunnelblick. Und das sei insbesondere in der dunklen Jahreszeit kritisch, mahnt Steuber und fordert unter anderem mehr Kontrollen.

Für Problem sensibilisieren

Dass es vor ihrer Grundschule ein Problem gibt, sieht auch Schulleiterin Kaufmann-Wechsel: „Für uns ist die Situation unbefriedigend und teils auch gefährlich.“

Man habe schon viel versucht, um die Elternschaft für das Problem zu sensibilisieren. Es gab Elternbriefe und Gespräche. Eine nachhaltige Verbesserung wurde nicht erreicht, so die Schulleiterin „Das Ganze bewegt sich auf einem konstant hohen Niveau.“ Einige Eltern nehmen die Hinweise an, bei anderen wiederum seien Bitten und Mahnungen schnell verpufft. Dabei würden die Eltern ja wissen, dass sie sich nicht korrekt verhalten, weiß Kaufmann-Wechsel.

Das habe sie schon oft gehört, wenn sie Eltern direkt angesprochen habe. Einer fängt an, die anderen machen es nach. Im Grunde ein negatives Vorbild. Wer sieht, dass oben an der Schule gehalten wird, fährt dann einfach hinterher. „Das ist vielen einfach egal“, so Nicole Steuber.

Wünschenswert wäre eine Dezentralisierung, meint die Schulleiterin. Kinder könnten bereits an der Bushaltestelle im Wiegelsweg aussteigen oder über die Fußgängerbrücke an der Friederich- Ebert-Straße gehen.

Schüllerlotsen könnten eine Option sein

Ein Schülerlotse – wie auch von Nicole Steuber vorgeschlagen – sei durchaus eine Option, findet die Schulleiterin: „Grundsätzlich ist das eine gute Idee. Es wäre ein Schritt für die Sicherheit.“ Der Lotsendienst müsse aber aus der aktiven Elternschaft kommen, betont Barbara Kaufmann-Wechsel: „Bislang ist es uns leider nicht gelungen, eine Elterninitiative zu gründen.“

In Deutschland können Kinder erst ab der 7. Klasse Schülerlotsen werden. Bundesweit gibt es gut 50 000 Lotsen.

Tobias Kreuter Bürgermeister
Tobias Kreuter Bürgermeister © SPD Schwalmstadt

Um das Problem anzugehen, sind jetzt zwei Lösungen angedacht: Einerseits wolle man durch ein Beraterbüro ein professionelles Mobilitätskonzept erstellen lassen und andererseits durch die städtische Ordnungspolizei verstärkt Präsenz an der Schule zeigen, erklärt Bürgermeister Tobias Kreuter im HNA-Gespräch: „Dann kann auch mal ein Knöllchen geschrieben werden.“

Um Strafzettel zu vermeiden, bedarf es eigentlich nur Vernunft und Rücksicht, ist der Bürgermeister überzeugt und richtet einen Appell an die Eltern: „Kinder können auch einmal ein paar Schritte an der frischen Luft gehen. Das gehört auch zur Erziehung dazu.“

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