1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schwalmstadt
  4. Willingshausen

Malerkolonie Willingshausen: Gründer Gerhardt von Reutern stammt aus dem Baltikum

Erstellt:

Von: Sylke Grede

Kommentare

Moorlandschaften, Wälder, Flüsse und Seen prägen die Landschaften Estlands, der Heimat des Gründers der Wilingshäuser Malerkolonie Gerhardt von Reutern.
Moorlandschaften, Wälder, Flüsse und Seen prägen die Landschaften Estlands, der Heimat des Gründers der Wilingshäuser Malerkolonie Gerhardt von Reutern. ©  Brand Estland

Im kommenden Jahr feiert Willingshausen sein 200-jähriges Bestehen als Malerkolonie. Das ist Anlass genug, sich in der Heimat ihres Gründers, Gerhardt von Reutern, umzuschauen.

Grafik Estland
Grafik Estland © HNA

Willingshausen – In Willingshausen wächst ein zartes Pflänzchen: Es besteht das Interesse, Kontakt nach Valga aufzunehmen. Erst kürzlich beschäftigte sich der Willingshäuser Ortsbeirat damit. Die Stadt im Süden Estland wird als der Geburtsort von Gerhardt von Reutern genannt. Auf einem Gut in der Region wurde der Maler 1794 geboren.

Diese Daguerreotypie eines unbekannten Fotografen zeigt den Obristen Gerhardt Wilhelm von Reutern.
Diese Daguerreotypie eines unbekannten Fotografen zeigt den Obristen Gerhardt Wilhelm von Reutern. © Brand Estland

Und schon bei der Recherche für diesen Artikel ist es unmöglich, sich dem Zauber des baltischen Landes zu entziehen. Moorlandschaften, Wälder, Flüsse, Seen und Strände am Meer faszinieren beim Blick in estnische Bilddatenbanken. Für Besucher nicht zu übersehen ist, dass der Reutern-Geburtsort Valga eine Grenzstadt ist.

Ein Umzug in historischen Uniformen in der Stadt Valga anlässlich des traditionellen „Mil-Festes“.
Ein Umzug in historischen Uniformen in der Stadt Valga anlässlich des traditionellen „Mil-Festes“. © Brand Estland

Man könne mitten in der Stadt mit einem Fuß in Lettland und mit dem anderen in Estland stehen, beschreibt der estnische Tourismusverband die Situation. Bevor Lettland und Estland unabhängig wurden, war Valga zu Zeiten der Sowjetunion eine Stadt. Da sich aber beide Länder nicht einigen konnten, welchem Staat die Stadt zuzuordnen ist, wurde sie an dem durchquerenden Fluss Pedeli geteilt.

Das hölzerne Rathaus der Stadt Valga gilt als eines der herausragendsten Holzgebäude Estlands.
Das hölzerne Rathaus der Stadt Valga gilt als eines der herausragendsten Holzgebäude Estlands. © Brand Estland

Streit um die Zugehörigkeit gab es allerdings bereits nach dem Ersten Weltkrieg. 1920 gab es schließlich einen Schiedsspruch, wonach Valga erstmals zwischen beiden Staaten geteilt wurde. Dabei erhielt Estland den größeren Teil des bebauten Gebiets mit dem Stadtzentrum, während lediglich ein Stadtteil mit 80 Holzhäusern im Westen der Stadt zu Lettland kam.

Der Valgaer Bahnhof ist heute ein sehenswerter Bau. Vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg glänzte er in einem prächtigen Backsteingebäude.
Der Valgaer Bahnhof ist heute ein sehenswerter Bau. Vor seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg glänzte er in einem prächtigen Backsteingebäude. © Brand Estland

Der estnische Teil der Stadt hat aktuell circa 14 000 Einwohner. Als größter Sohn dieser Stadt wird immer wieder Gerhardt von Reutern genannt. Valga pflegt diverse Städtepartnerschaften, nach Deutschland keine. In einer unserer nächsten Ausgaben werden wir über die Geburtsstätte Reuterns berichten – das Gut Rösthof. (Sylke Grede)

Auch interessant

Kommentare