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Revue-Abend zum 75. Geburtstag der Melanchthon-Schule

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Die Anonymität der Coronazeit kritisierten die Schülerinnen des Kurses „Darstellendes Spiel“ mit gesichtslosen Masken.
Die Anonymität der Coronazeit kritisierten die Schülerinnen des Kurses „Darstellendes Spiel“ mit gesichtslosen Masken. © Philipp Knoch

Eine Revue zum Geburtstag gab es am Wochenende an der Melanchthon-Schule im Steinatal. Als Gründungstag der Schule steht der 2. Mai 1948 in den Geschichtsbüchern. Darauf hat die Schulgemeinde jetzt kurz vor dem 75-jährigen Bestehen zurückgeblickt.

Steinatal – Andreas Fiebig lenkte zusammen mit den Schülerinnen Katharina Riebeling, Mathilda Forst und Anna Probst durch den Abend. Sie fassten die Schulgeschichte in 15-Jahres-Abschnitten zusammen, bereichert wurden die Sequenzen von Musik, Tanz und Theateraufführungen. „Die Ideen dazu kamen aus dem Kollegium und der Schülerschaft“, erklärte der Musik- und Geschichtslehrer Fiebig. Er habe zudem einen persönlichen Bezug zur Schule im Steinatal. Der erste Chorleiter der Melanchthon-Schule sei sein Mentor im Referendariat gewesen.

In den Theaterstücken beschäftigten sich die Schüler mit der Namensgebung ihrer Schule, aber auch mit den Folgen der Pandemie und was sie als Schüler im Unterricht für das Leben lernen. Amber Fenner und Lara-Marie Schmidt zeigten ihre Gesangskünste auf der Bühne, und Schüler aus den jüngeren Klassen begeisterten mit Akrobatik und Breakdance. Lehrer standen als „Blues Brothers“ auf der Bühne, Teile des Kollegiums ertanzten sich einen Ehrenplatz in der diesjährigen Abizeitung.

Anna Probst (Abiturientin), Mathilda Forst und Katharina Riebeling (beide Jahrgang 11) und Lehrer Andreas Fiebig (von links) moderierten den Revueabend im Steinatal.
Anna Probst (Abiturientin), Mathilda Forst und Katharina Riebeling (beide Jahrgang 11) und Lehrer Andreas Fiebig (von links) moderierten den Revueabend im Steinatal. © Philipp Knoch

Blick auf die Anfänge der Schule

Wissenswertes war zur Geschichte zu erfahren: Die Ursprünge des evangelischen Gymnasiums liegen im Zweiten Weltkrieg in Kassel. Das Wilhelmsgymnasium wurde ausgebombt und fand in Neukirchen eine neue Heimat. Nach dem Krieg zogen nicht alle Lehrkräfte und Schüler wieder nach Kassel, die evangelische Landeskirche Kurhessen-Waldeck übernahm als Schulträger. 1950 bezog man das ehemalige Forsthaus im Steinatal.

Das neu gegründete Gymnasium benannte sich nach Philipp Melanchthon. Der Reformator war in engem Austausch mit Landgraf-Philipp dem Großmütigen, der in der Schwälmer Historie als Graf von Ziegenhain Bedeutung erlangte. Damit war der lokale Bezug gegeben, außerdem reformierte Melanchthon neben der Kirche auch das Schulwesen. Bei seinem Tod galt er als „Lehrer Deutschlands.“

Wie an dem Abend deutlich wurde, verlief die Geschichte der Schule ähnlich wie die der Bundesrepublik. Die APO führte zur ersten großen Krise im Kollegium, das sich in Befürworter und Gegner spaltete. Die Finanzierung durch die Landeskirche stand in dieser Zeit ebenfalls auf der Kippe. Schließlich konnte sie sichergestellt werden, in den 1970er-Jahren wurde der Internatsbetrieb geschlossen. Immer wieder wurde der Gebäudekomplex an die sich verändernden Ansprüche an eine moderne Schule angepasst. In den Nullerjahren wurden so ein großer Sportplatz und die Mensa gebaut. (Philipp Knoch)

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