Umbau des Reutern-Hauses läuft: „Weltkulturhaus“ soll 2024 fertig sein

Im März startete die Sanierung des Kulturdenkmals in Willingshausen. Die ersten Schritte werden jetzt sichtbar, doch der Betrieb geht weiter.
Willingshausen – Rund um das Gerhardt-von-Reutern-Haus rollen die Bagger: Im Haus wird gehämmert und gesägt, es werden neue Leitungen verlegt. Langsam wächst der Schacht für den Fahrstuhl, heißt es aus der Künstlerkolonie.
Nach umfangreicher Vorbereitung und Planung soll sich das Reutern-Haus zu einem „Weltkulturhaus“ wandeln. Für die Bauarbeiten mussten das gesamte Museum und das Archiv des Malerstübchens ausgelagert werden. Die umfangreiche Aufgabe übernahmen Ehrenamtliche, Mitarbeiter des Bauhofs und private Firmen.
Bei allem Staub und Getöse darf jedoch eines nicht fehlen – ein wenig „Kunst am Bau“: Die Nana „Jaqueline-Chantale“ soll den Fortschritt der Sanierung beobachten. Die Bauzeit wird sich bis in das Jahr 2024 erstrecken, bevor das Museum und die Seminarräume im neuen Glanz erscheinen und der Betrieb wieder aufgenommen wird.
2024 steht dann auch der 200. Geburtstag der Malerkolonie an. „Die umfangreiche Sanierung ebnet den Weg in die Zukunft und den Erhalt der bedeutenden Tradition als Malerkolonie“, ist das Team überzeugt.
Das sieht auch Bürgermeister Luca Fritsch so: „Das Leben der Landbevölkerung hat vor der Gründung der Malerkolonien in der Kunst eine untergeordnete Rolle gespielt. Beim Erhalt der Willingshäuser Malerkolonie geht es um mehr als Kunst, es geht um die Liebe zu Schwälmer Traditionen und Lebensarten, die in den Kunstwerken umfangreich dokumentiert sind.“
Äußerlich ist sicherlich die Installation eines Außenfahrstuhls für die barrierefreie Erreichbarkeit der Räumlichkeiten das sichtbarste Element. Neben der Barrierefreiheit in allen Etagen durch den Fahrstuhl müssen energetische und Brandschutzmaßnahmen sowie Renovierungen in allen Räumen vorgenommen werden.
Auch der Einbruchschutz soll verbessert werden, neue Elektroinstallationen sowie Ausstattung mit LED-Leuchten und eine zeitgemäße EDV-Vernetzung stehen auf der Agenda. Im Außenbereich muss der elf Meter tiefe Brunnen im Vorhof saniert werden.
„Bei der Planung war es wichtig, den Betrieb der Kunsthalle weiterlaufen lassen zu können“, so die Geschäftsführerin der Willingshausen Touristik, Helena Hergert. Das ganze Jahr über seien Ausstellungen geplant.