Deponie wird grüner Berg - Kreis Northeim plant Abdeckung für 1,6 Millionen Euro

Verliehausen – Sorgen machen sich die Mitglieder des Ortsrates Verliehausen um Straßenschäden, die durch die bevorstehende Abdeckung der Bauschutt- und Bodendeponie des Landkreises Northeim am Dorfrand entstehen können. Auf keinen Fall wollen die Verliehäuser die Kosten für Reparaturen und die Instandsetzung der Zufahrtsstraßen zur Deponie alleine bezahlen.
Das wurde am Dienstagabend in der öffentlichen Sitzung des Ortsrates in einem Raum des alten Spritzenhauses deutlich. Neun Zuhörer verfolgten die Sitzung, in der die Deponie einmal mehr Thema war. Der Ablagerungsbetrieb für Boden und Bauschutt auf der Deponie wurde Ende 2018 eingestellt. Jetzt habe der Landkreis die Büsche und Bäume auf dem Gelände der Deponie absägen lassen.
Demnächst würden noch alle Stucken gerodet und die Oberfläche des im Laufe vieler Jahre aufgefüllten Hügels begradigt und mit einer speziell verschweißten Planen abgedeckt. Darauf soll dann eine 1,50 Meter dicke Bodenschicht aufgebracht und verteilt werden. Am Ende werde Gras eingesät, hieß es im Ortsrat. Dafür plane der Kreis 1,6 Millionen Euro ein.
Ob in der Summe auch Kosten für Erneuerungen, Reparaturen oder Instandsetzungen der Zuwegung sowie darunter befindlicher Ver- und Entsorgungsleitungen enthalten sind, wusste niemand im Dorfgremium.

Es sei aber zu befürchten, dass durch etwa 2000 Fahrten mit voll beladenen Lastwagen innerhalb weniger Wochen die Dorfstraßen (Oberdorfstraße, Forstweg und Deponie-Zufahrtsweg) arg in Mitleidenschaft gezogen werden, schätzte Ortsbürgermeister Friedbert Leßner.
„Sowas belastet die Straßenoberfläche und alles, was darunter liegt“, sagte Leßner. Er stellte die Rechnung mit den nötigen Fahrten auf, weil etwa 22 000 Kubikmeter Boden angeliefert werden sollen. Wegen der anstehenden Deponie-Abdeckung stellte der Ortsrat seine Reparaturwünsche an den innerörtlichen Straßen für dieses Jahr zunächst zurück.
Uslars Bürgermeister Torsten Bauer sagte, dass ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt den Ist-Zustand der Zuwegung einschließlich der Infrastruktur in den Straßen aufnehmen und in Wort und Bild festhalten werde. Anschließend müsse man die Schäden begutachten und sehen, wer was verursacht hat und wer was bezahlt.
Der Kreis solle nach Ansicht des Ortsrates prüfen, ob für die Anlieferung des Bodens nicht eine Zufahrt direkt von der Landesstraße aus geschaffen werden könne, um die Dorfstraßen zu schonen. Der aufgefüllte Hügel sei allerdings äußerst steil, hieß es weiter.
Laut der Genehmigung zur Deponieabdeckung solle ein angepasstes Landschaftsbild hergestellt werden. Das Areal sei 1733 als Sandgrube in Karten dargestellt worden, hieß es im Ortsrat.
Von Jürgen Dumnitz