Draußen ging die Post ab

Uslar. Die Reitgemeinschaft Uslar blickte am Samstag auf ihre wechselvolle 50-jährige Vereinsgeschichte zurück. Sie führte vom Birken- über den Georgshof, zurück zum Birkenhof und schließlich 1981 auf den Eichenhof oberhalb von Sohlingen und Kammerborn: Dort hat der Verein seine Heimat gefunden und mit dem Trakehnergestüt von Gisela Gunia auch einen jahrelangen verlässlichen Partner.
Vorsitzende Birgit Janz blickte in der Feierstunde in der Reithalle auf die Anfänge zurück, bei der noch die Hubertusjagden im Mittelpunkt standen und sich der Reitsport wieder etablierte. Sie erinnerte unter anderem an die Existenzkrise 1971, die der Verein aber überwand und mit Siegfried Wischgoll von 1974 an an der Spitze über 30 Jahre lang einen Vorsitzenden hatte, zum Erfolg führte. Heute stehen Reitsport und Jugendarbeit im Mittelpunkt.
Und es gibt eine Zusammenarbeit mit den anderen sieben Reitsportvereinen der Region, die das auch in der Feierstunde mit Glückwünschen dokumenten. Sohlingens Ortsbürgermeister Hartmut Filmer freute sich, dass der älteste Reitsportverein im Sohlinger Hoheitsgebiet liegt. Uslars Bürgermeister Torsten Bauer lobte den wertvollen Beitrag der Reiter fürs Vereinsleben, Landrat Michael Wickmann den Stellenwert der Pferde im Land, zu dem die Reitgemeinschaft beitrage. Glückwünsche kamen auch vom Kreis- und Landessportbund.
Ganz nach dem Geschmack der Mitglieder und Gäste waren die anschließenden Vorführungen: angefangen mit den Ergebnissen der Trakehnerzucht im Form von Stuten und Fohlen, der erfolgreichen Dressurreiterin Henrike Rauth aus Holzminden und fortgeführt mit dem Höhepunkt, der Ungarischen Post von Rainer Stahl.
Stahl, der aus Uslar stammt und vor über 30 Jahren auf dem Gunia-Hof gearbeitet hat, erstaunte das Publikum mit seinen beiden Pferden: Zuerst legte er eins in die Halle auf den Boden und ließ das andere darüberspüringen, dann präsentierte er draußen die Ungarische Post, bei der er auf zwei Pferden steht und im Galopp über ein Hindernis springt.
Vorsitzende Birgit Janz zeigte sich nach dem Jubiläum sehr zufrieden. Zum Auftakt hatte es einen Sternritt aus allen Richtungen zum Eichenhof sowie einen vielgelobten Gottesdienst mit Segnung der Pferde von Irene Bronder gegeben. Der Abschluss bildete nach der ungarischen Post eine geselliges Beisammensein. (fsd)
Ihr Engangement ist vielfältig und bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Sie ist Pferdewirtschaftsmeisterin, war erfolgreiche Reitsportlerin, ist vielfach engagiert in Verbänden, gehört der Reitgemeinschaft 46 Jahre an und ist schon länger zweite Vorsitzende.
Fotos von den Feierlichkeiten
Die Rede ist von Gisela Gunia vom gleichnamigen Trakehnergestüt auf dem Eichenhof, der Heimat der Reitgemeinschaft Uslar. Sie erhielt für ihre Verdienste die silberne Ehrennadel des Landessportbundes, überreicht durch den Kreisportbundvorsitzenden Heinz Jürgen Ehrlich.
Die Reitgemeinschaft ehrte am Jubilumsfest vor allem treue Helfer und stellvertretend für so viele engangierte Mitglieder Detlef Janz, der zudem als Reitsportler erfolgreich war. Er wird als Mann für alle Fälle bezeichnet.
Außerdem überreichte Vorsitzende Birgit Janz Geschenke an Thomas Dörnte und Timo Herbold, die sich beispielsweise beim Turnier engagieren, aber gar kein Mitglied in der Reitegemeinschaft sind.
Und die Vorsitzende selbst wurde von ihrer Stellvertreterin Gisela Gunia beschenkt: Seit 2007 leite sie mit großem Engangement den Verein und habe das Erbe des Ehrenvorsitzenden Siegfried Wischgoll angetreten. (fsd)