Eigener Notruf fürs Dorf - Beim Neujahrsempfang stellt Ortsbürgermeister Pläne vor

Ahlbershausen – Mit einem Frühstück begann der Neujahrsempfang in Ahlbershausen. Ortsbürgermeister Hans-Joachim Borchert begrüßte dazu 70 Bürger im Dorfgemeinschaftshaus. Mit Rücksicht auf den Gottesdienst habe man den Neujahrsempfang extra erst auf 10.30 Uhr gelegt, berichtete Borchert und verwies in seiner Neujahrsansprache auf einige Erfolge der Dorfgemeinschaft.
Steuerung für Heizung
Mit Materialkosten von 3000 Euro und ehrenamtlich aufgebrachten Arbeitsstunden im gleichen Wert wurde zwischen Weihnachten und Neujahr das Dorfgemeinschaftshaus für das Energiesparen ausgerüstet. Neben LED-Beleuchtung wurde die Heizung mit einer App und neuem Fühler ausgestattet, sodass sie jetzt ferngesteuert bedient werden kann. „So können wir Gutes für die Umwelt tun und Energie sparen“, verkündete Borchert und wies darauf hin, dass die Räumlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus jetzt auch wieder für private Feiern und Feste gemietet werden können.
Whats-App-Gruppe
Zum Neujahrsempfang eingeladen hatte der Ortsbürgermeister über die Whats-App-Gruppe des Dorfes. Damit würden aktuell schon 80 Prozent der Haushalte informiert. Das Drucken und Verteilen der sonst üblichen Zettel könne man sich so sparen und damit ebenfalls etwas Gutes für die Umwelt tun.
Radweg und Bahnhalt
Weniger zufrieden zeigte sich Borchert mit den Planungen zum Radwegenetz und dem Bahnhaltepunkt in Verliehausen. Hier habe es vor der Wahl euphorische Versprechungen gegeben, jetzt wolle sich keiner mehr klar äußern. Auf der nächsten Ortsratssitzung sind beide Punkte deshalb ein Thema.
Notunterkunft
Als weitere Pläne des Ortsrates stellte Borchert eine Art Notrufnummer für den Ort vor, an die man sich in Notfällen wie einem Wasserrohrbruch, Stromausfall oder anderem Zwischenfall am Wochenende oder abends wenden könne. „Wir wollen allen das Gefühl geben, in solch einer Situation nicht allein zu stehen“, sagte Borchert und erhielt Beifall des Publikums. Zu den Plänen gehört auch, den nicht mehr benötigten alten Gruppenraum der Feuerwehr als Notunterkunft zur Verfügung zu stellen.
Neubürger begrüßt
Sieben Häuser hätten in den vorangegangenen drei Jahren den Besitzer gewechselt, sodass es keinen Leerstand im Dorf gibt. Drei Neubürger-Haushalte begrüßte Borchert beim Empfang und überreichte Kimberly Kuhn und Philip Nolte, Olinda und Eugen Maier und Erdmute Mascher Orchideen als Geschenk. Mascher, die alleine ein großes Grundstück übernommen hat, bedankte sich für die Hilfe im Dorf, die das Ankommen erleichtere.
Jagdgeschichte
Dr. Daniel Althaus, Stadtarchivar und Ahlbershäuser, nahm die Gäste mit in die Jagdgeschichte des Ortes, die seit 1895 vor allem durch seine Familie geprägt ist. Althaus zeigte mit Bildern, wie sich die Landschaft von einer reinen Wiesen- und Ackerlandschaft ohne Bäume zu einer bunteren Landschaft verändert hat.

Große Veränderungen gebe es auch in der Tierwelt, aus der das Rebhuhn verschwunden ist und in der die an der Schwülme brütende aggressive Nilgans die heimischen Stockenten vertreibt. Als weitere invasive Tierarten in Ahlbershausen nannte er Waschbären und den Marderhund, der den Fuchs verdrängen könnte. Als Rückkehrer sei der Biber zu melden.
Bedauernswert aber kaum zu ändern sei, dass sich die Straße nach Vernawahlshausen zu einem Unfallschwerpunkt für Wildunfälle entwickelt habe. Erst vor Kurzem sei hier wieder ein Rehkitz zu Tode gekommen. zyp