„Hilfe, solange wie nötig“ - Mahnwache am Rathaus zum Jahrestag des russischen Kriegs in der Ukraine

Uslar – Den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilten mehrere Redner bei der Mahnwache am Freitagabend vor dem Uslarer Rathaus aufs Schärfste. Zum Jahrestag des brutalen Angriffskriegs hatte der Ortsverband Uslar von Bündnis 90/Die Grünen zu einer Mahnwache aufgerufen, an der rund 85 Menschen teilnahmen – daunter etliche Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die im Uslarer Land leben.
Sie alle machten sich für Frieden und Freiheit und gegen den Krieg stark. Den Flüchtlingen Schutz zu bieten bedeute, das Leid etwas abzumildern und den Menschen und ihren Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, sagte Uslars Bürgermeister Torsten Bauer. Dafür seien auch im Uslarer Land weiter Engagement und soziale Kontakte wichtig – wie im Familienzentrum, den Kirchen und durch persönliche Hilfe von vielen Ehrenamtlichen.
Der Krieg müsse schnell enden, forderte Bauer, und die Ukraine müsse ein freier und demokratischer Staat der Familie in Europa sein.
„Ihr seid willkommen, Freunde. Es lebe die Ukraine“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Helge Limburg (Hannover) vor dem Rathaus. Niemand werde allein gelassen, egal wie lange der Krieg dauere. Für die Menschen in der Ukraine habe der Krieg schon 2014 begonnen – mit der Annektierung der Krim. Da hätten „wir Deutsche und der Westen nur nicht hingesehen“, bedauerte der Abgeordnete.
Zu uns kämen Menschen in Not, mit dem Nötigsten am Leib, geflüchtet vor Krieg, Tod und Zerstörung. „Würden wir nicht helfen, würden wir unsere Menschlichkeit aufgeben. Würden wir nicht Generatoren und Decken, Babynahrung und Medizin in die Ukraine liefern, würden wir Verrat üben an unseren eigenen menschlichen Werten“, so Limburg. Wenn wir als Europäer tatenlos zusehen würden, wie ein Land und seine Menschen dafür bestraft werden, zu uns gehören zu wollen, dann würden wir uns schuldig machen an der Idee Europas. Deshalb dürfe man niemanden der russischen Barbarei und dem diktatorischen Machtstreben Putins preisgeben.

Zur Wahrheit gehöre, dass Waffenlieferungen manchmal notwendig seien, um noch Schlimmeres zu verhindern, sagte Limburg. Manchmal könne das Böse nur mit Waffengewalt gestoppt werden, so bitter es sei.
Eine Ukrainerin dankte stellvertretend für ihre Landsleute für die Hilfe in der Not. Die sagten die Redner und auch Kerstin Rüberg vom Grünen-Ortsverbandsvorstand zu, solange es nötig sei. Die einstündige Mahnwache schloss mit einer Schweigeminute.
Von Jürgen Dumnitz