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Kampf gegen Steinwüsten - Lokalpolitiker regen neue Gestaltungssatzung an

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Von: Jürgen Dumnitz

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Steinwüste im Vorgarten: Mit der Mischung aus Gestein und kaum Grün wirken Schottergärten ein wenig wie Landschaften entlegener Planeten. In einigen Städten sind solche Steingärten bereits verboten. ARCHIVFOTO: Annette Ried/DPA
Steinwüste im Vorgarten: Mit der Mischung aus Gestein und kaum Grün wirken Schottergärten ein wenig wie Landschaften entlegener Planeten. In einigen Städten sind solche Steingärten bereits verboten. ARCHIVFOTO: Annette Ried/DPA © Annette Ried/DPA

Uslar – Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Das gilt auch für die Gestaltung von Vorgärten und auf Freiflächen auf privaten Grundstücken. Wenngleich das auch viel mit Natur und dem biologischen Gleichgewicht zu tun hat. Auch im Uslarer Land haben sich einige Einwohneer aus unterschiedlichen Gründen für eine Schotterwüste entschieden und dafür oft sehr viel Geld investiert.

Nicht nur in sozialen Netzwerken regt sich Widerstand gegen Steinanlagen und „Gärten des Grauens“. Im Uslarer Land entbrannten im vergangenen Jahr gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels in mehreren öffentlichen Ortsratssitzungen teils hitzige Diskussionen.

Man könne verstehen, dass ältere Menschen vielleicht auf ihren Grundstücken mit der Pflege von Gartengrün überfordert sind und deshalb auf eine augenscheinlich pflegeleichte Variante setzen, hieß es da. Bequemlichkeit sei aber auch bei jüngeren Menschen im Uslarer Land der Grund für die teils von „Experten“ für Tausende Euro umgestalteten Schotteranlagen.

In einigen Städten und Gemeinden und sogar in ganzen Bundesländern ist die Anlage solcher Schotteranlagen verboten. Im Schlarper Ortsrat wurde von der Lokalpolitik beispielsweise angeregt, eine Gestaltungssatzung für das Uslarer Land festzulegen, um dem „Frevel“ entgegenzuwirken. Kritisiert wurde zum Beispiel, dass Schotterauffüllungen oft aus fernen Regionen herangeschafft und zusätzlich wasserdichte Folien eingebaut würden, um der Natur und dem Grünwuchs nach Möglichkeit dauerhaft den Garaus zu machen.

Man müsse nicht nur aus ökologischen Gründen „sattes Grün statt Schotterstein“ mit Regeln vorschreiben, so die Forderung im Schlarper Ortsrat.

Ortsbürgermeister Andreas Stänger bringt noch ein weiteres Argument für Natur im Garten vor: Flächen mit wachsendem Obst und Gemüse seien für Kinder und deren Entwicklung besonders wichtig.

Noch bis vor einigen Jahrzehnten gab es Schulgärten, um Kindern ein Heranwachsen im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Jedes Grundschulkind hatte vielleicht einen Quadratmeter „Garten“ zu versorgen, in dem im Frühjahr ausgesät wurde, man jäten, pflegen und gießen musste, um im Sommer oder Herbst zu ernten.

Bisher gibt es für das Stadtgebiet mit seinen Dörfern aber noch keine einheitliche Regelung in Sachen Schotterflächen und Steinwüsten.

Von Jürgen Dumnitz

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