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Darstellergruppe belebte bei Nienover mittelalterliches Bäckerhaus

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Leben gern die Zeit des Mittelalters: Matthias und Tobias König (vorn von links) belebten am Wochenende mit Martina König (hinten von links), Tanja Bitzer, Eric Hammann und Jürgen König das Mittelalterhaus bei Nienover.
Leben gern die Zeit des Mittelalters: Matthias und Tobias König (vorn von links) belebten am Wochenende mit Martina König (hinten von links), Tanja Bitzer, Eric Hammann und Jürgen König das Mittelalterhaus bei Nienover. © Dumnitz /zjs

Nienover. Das Interesse an der Darstellung des Landlebens, wie es im 13. Jahrhundert ausgesehen haben kann, beschäftigt die Mitglieder der Living History-Gruppe „In der ahten mîn“ schon länger.

Am Wochenende haben die Familien das vom Landkreis Northeim rekonstruierte mittelalterliche Bäckerhaus belebt.

Martina und Jürgen König (Stade) haben Tanja Bitzer und Eric Hammann (Otterberg/Kaiserslautern) bei Mittelaltermärkten in Deutschland kennengelernt. Nach und nach tauschten sie Erfahrungen und das recherchierte Wissen um das Leben unserer Vorfahren aus. Und sie stellten fest: Es gibt viel unsinniges Wissen über die Zeit.

Dann beschlossen die Akteure sich in einer Gruppe zusammenzutun, um sich intensiv mit der Zeit des ausgehenden 13. Jahrhunderts zu beschäftigen. Besonders interessiert sie das realistische Landleben, die Arbeit der Bauern und Handwerker.

In nach Originalen selbst genähter Bekleidung und ausgestattet mit Werkzeug, wie es die Menschen einst auch benutzt haben, sind sie seitdem unterwegs. Bäuerliches Handwerksgerät wie Mistgabeln und Dreschflegel gehören ebenso zur Ausrüstung, wie Gerätschaften zur Flachs- oder Holzbearbeitung. Sogar selbstgemachte Holzbecher sind dabei. „Die sind sogar dicht“, beschreibt Eric Hammann die Schwierigkeit des Zusammensetzens des Holzes für einen Becher. Es kommt auf das verwendete Holz an, haben seine Recherchen und das eigene Ausprobieren ergeben. Und für die Lederverarbeitung konnte man sogar Wildschweinborsten als Nadel benutzen, wusste Hammann.

Recherchieren sei mühsam, hieß es von allen. Etliches gebe es in Büchern nachzulesen, manches erfahre man im Gespräch mit Historikern oder auch Archäologen. „Das Mittelalter-Leben ist echt toll“, finden die beiden Brüder Matthias (11) und Tobias König (8), die ebenfalls mittelalterlich angezogen waren und recht gut über das Leben vor über 700 Jahren Bescheid wussten.

Für Treffen wie am Mittelalterhaus gebe es in Deutschland acht Lokalitäten, in denen die Darstellung des Bauernlebens möglich sei, sagt Jürgen König, dem das Doppelleben als Geschichtsdarsteller ebenso gefällt, wie den anderen Mitstreitern. Im Alltag machen alle das, was auch andere Zeitgenossen machen: Arbeiten und zur Schule gehen. (zjs)

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